Neue prognostische Marker und Therapieansätze zur Einschränkung der Metastasierung bei Prostatakrebs und weiteren Krebsarten

Forschungspreis für Dr. Markus Greiner, Medizinische Biochemie und Molekularbiologie an der Medizinischen Fakultät der Universität des Saarlandes

22.06.2010 - Deutschland
Bereits im zwölften Jahr vergaben die Freunde des Universitätsklinikums des Saarlandes e.V. einen der mit 20.000 Euro höchstdotierten Forschungspreise in Südwestdeutschland. Der Fachbeirat des Vereins hat dafür vier Forschungsvorhaben ausgewählt. Eines davon wird von Dr. Markus Greiner betreut (Medizinische Biochemie und Molekularbiologie, Medizinische Fakultät der Universität des Saarlandes). Das Prostatakarzinom ist der häufigste Tumor des Mannes und die dritthäufigste tödliche Tumorerkrankung des Mannes. Durch verbesserte Diagnosemöglichkeiten (z.B. PSA) werden immer mehr Tumoren erkannt – auch solche, die möglicherweise nicht therapiebedürftig wären. Daher ist es wichtig, Tumoren nicht nur frühzeitig zu erkennen, sondern insbesondere auch ihr Risiko einzuschätzen. Der Gehalt an Sec62 ist im Krebsgewebe deutlich, aber auch schon im Normalgewebe der Krebs enthaltenden Prostata erhöht. Der erhöhte Sec62-Gehalt findet sich insbesondere in fortgeschrittenen Tumoren und solchen Tumoren, die aggressiv andere Organe (z.B. die Samenblase) befallen haben. Das bedeutet, dass Sec62 als „prognostischer“ Marker eingesetzt werden kann und das Sec62 möglicherweise eine Funktion bei der Metastasierung hat. Im Labormodell konnte Markus Greiner zeigen, dass ohne Sec62 kein invasives Wachstum der Krebszellen möglich ist. Zudem haben die Untersuchungen gezeigt, dass Sec62 die Krebszellen vor der wachstumshemmenden Wirkung eines möglichen neuen Therapeutikums schützt. Patienten mit erhöhtem Sec62-Gehalt im Tumor würden daher von einer solchen Therapie nicht profitieren. Die Kenntnis des Sec62-Gehalts ist daher wichtig für eine personalisierte Therapie. Die Aufklärung der zellulären Zusammenhänge, über die Sec62 die Metastasierung ermöglicht und die Zellen vor der Therapie schützt, bietet mögliche neue therapeutische Ansatzpunkte.

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