Bayer Schering Pharma entwickelt mit OncoMed Pharmaceuticals neuartige Therapeutika gegen Krebsstammzellen

Strategische Allianz verfolgt neue Ansätze mit Antikörpern, Proteinen und niedermolekularen Substanzen zur Blockade von Krebsstammzellen

21.06.2010 - Deutschland

Die Bayer Schering Pharma AG und OncoMed Pharmaceuticals, Inc. wollen gemeinsam an der Erforschung, Entwicklung und Vermarktung neuartiger Therapeutika gegen Krebsstammzellen arbeiten. Dabei zielt die heute geschlossene Vereinbarung auf die Entwicklung von Hemmstoffen für einen bestimmten zellulären Informationsweg (sogenannte Wnt-Signaltransduktion), der möglicherweise für die Entwicklung von Krebszellen bedeutsam ist. Den Krebsstammzellen – einer Untergruppe der Tumorzellen – wird eine bedeutende Rolle bei der Entstehung, Metastasierung und dem Wiederauftreten von Krebs zugesprochen. Potenziell könnten Inhibitoren des Wnt-Signalweges für zahlreiche Tumorindikationen entwickelt werden.

Die strategische Allianz mit OncoMed verschafft Bayer Schering Pharma eine Option zur exklusiven Lizenznahme verschiedener Antikörper- und Proteintherapeutika-Kandidaten aus dem Bereich des Wnt-Signalweges. Die Option kann bis zum Abschluss klinischer Phase-I-Studien zu jedem Zeitpunkt ausgeübt werden. Darüber hinaus werden Bayer und OncoMed Technologien und Expertise gemeinsam nutzen, um neben den Proteintherapeutika auch niedermolekulare Inhibitoren des Wnt-Signalweges zu erforschen und zu entwickeln.

„Bei Bayer sehen wir weiterhin einen hohen medizinischen Bedarf an Krebsbehandlungen. Die Zusammenarbeit mit OncoMed dient der Entwicklung solch innovativer Behandlungsmöglichkeiten“, sagte Prof. Andreas Busch, Leiter des Bereichs Global Drug Discovery und Vorstandsmitglied bei Bayer Schering Pharma. „Die Entwicklung von Therapeutika gegen Krebsstammzellen ist ein hoch innovativer Ansatz mit dem Potenzial, unser Portfolio zur Bekämpfung von Krebs perfekt zu ergänzen. Die Erforschung der Krebsstammzellen könnte sich als eines der noch fehlenden Teile in der heutigen Krebstherapie erweisen.“

„Die Zusammenarbeit mit Bayer bietet die einmalige Gelegenheit, eine völlig neue Klasse von Therapeutika gegen Krebsstammzellen gemeinsam mit einem der führenden pharmazeutischen Unternehmen der Welt zu entdecken und zu entwickeln. Bayer teilt unsere Vision, dass Therapeutika gegen Krebsstammzellen ein großes Potenzial haben, und wir freuen uns auf die Zusammenarbeit“, sagte Paul J. Hastings, Präsident und CEO von OncoMed. „OncoMed verfügt über eine ganze Reihe von Produktkandidaten, die auf kritische Signalwege in Krebsstammzellen abzielen. Durch diese Kooperation werden wir erhebliche finanzielle Mittel zur Erforschung und Entwicklung von Therapeutika im Bereich des Wnt-Signalweges erhalten. Gleichzeitig werden wir auf Basis unserer bereits soliden Liquidität sowie weiteren Forschungsgeldern aus anderen Kooperationen alle bestehenden Forschungsprogramme über die nächsten Jahre finanzieren und weiterführen können.“

Im Rahmen der Vereinbarung wollen Bayer und OncoMed therapeutische Antikörper, andere Proteintherapeutika und niedermolekulare Substanzen als potenzielle neue Behandlungsoptionen gegen Krebsstammzellen entwickeln, die in den Wnt-Signalweg eingreifen. Zusätzlich zu einer Einmalzahlung von 40 Millionen USD wird OncoMed – in Abhängigkeit vom Erreichen bestimmter Ziele der Entwicklung und Vermarktung von Produktkandidaten – Meilensteinzahlungen erhalten. Die Zusammenarbeit umfasst die Entwicklung von bis zu fünf Produktkandidaten. Die Vereinbarung sieht zudem potenzielle signifikante Meilensteinzahlungen in näherer Zukunft vor. Abhängig von der Anzahl erfolgreich entwickelter und zugelassender Arzneimittelkandidaten können die Zahlungen an OncoMed je Entwicklungsprogramm bis zu 387,5 Millionen USD (Biologika) beziehungsweise bis zu 112 Millionen USD (niedermolekulare Kandidaten) betragen. Dabei sind potenzielle Meilensteinzahlungen in Abhängigkeit vom Nettoverkaufserlös vermarkteter Produkte bereits eingeschlossen.

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