Licht als Schalter für Medikamente

Erster Forschungsgruppenleiter startet seine Arbeit am ZIK B CUBE Dresden

02.10.2009 - Deutschland

Am 1. Oktober 2009 hat der chinesische Forscher Yixin Zhang seine Arbeit am ZIK B CUBE begonnen. Das Zentrum für Innovationskompetenz (ZIK) B CUBE an der TU Dresden wurde im April 2008 für eine Millionenförderung in den nächsten fünf Jahren ausgewählt. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hatte 2008 mit dem Programm "Zentren für Innovationskompetenz: Exzellenz schaffen - Talente sichern" in der 2. Runde acht Zentren in den neuen Bundesländern für eine Förderung ausgesucht, davon zwei in Sachsen. Das junge Zentrum B CUBE wird neue Materialien und Technologien inspiriert von der Natur entwickeln.

Am ZIK B CUBE Dresden hat sich Dr. Yixin Zhang in den nächsten Jahren viel vorgenommen: bei bisherigen Medikamenten haben Patienten sehr oft mit Nebenwirkungen zu kämpfen, da sie nicht nur in den betroffenen Regionen wirken, sondern auch an unerwünschten Stellen. Eine Lösung könnten Medikamente sein, die man mit Licht ganz gezielt an- und ausschalten kann und zwar genau dort, wo sie gebraucht werden. Diesem neuartigen Ansatz wird sich Dr. Yixin Zhang am ZIK B CUBE widmen. Mit bioorganischer Chemie will er Moleküle finden, die durch infrarotes Licht die Wirkstoffe in Medikamenten aktivieren oder durch den Wegfall des Lichtes deaktivieren. Dr. Zhang erklärt: "Entdeckungen von neuen Medikamenten sind oft sehr zeitaufwendig und damit teuer. Meine Gruppe wird mit Hilfe von DNA-verschlüsselten chemischen Bibliotheken eine schnelle und kostengünstige Lösung finden. Diese Bibliotheken erlauben es, Moleküle zu identifizieren, die am besten an bestimmte Wirkstoffe binden. Der Ansatz hierbei ähnelt dem in der Natur, indem durch Selektion und Evolution die effektivsten Bindungen identifiziert werden". Der Einsatz dieser Moleküle in Immunsuppressiva (Medikamente, die die Funktionen des Immunsystems vermindern) oder Krebsmedikamenten interessiert Dr. Zhang am meisten.

Im Moment laufen noch drei Berufungsverfahren für Professoren am B CUBE und ein weiterer Nachwuchsgruppenleiter wird bereits in den nächsten Tagen ausgewählt. B CUBE macht sich die Natur zum Vorbild, um so neue und effizientere Materialien und Technologien zu entwickeln, die für die Sicherung unserer Lebensgrundlagen dringend benötigt werden. Das Besondere am Ansatz von B CUBE ist die Aufklärung bestimmter Funktionen lebender Systeme auf molekularer Ebene, die dann in künstliche Systeme übersetzt und gegebenenfalls neu kombiniert werden.

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