Neues Institut für Demenzprävention auf dem Campus Homburg erforscht vorbeugende Strategien

27.08.2009 - Deutschland
Die Menschen werden immer älter. Parallel dazu nehmen altersabhängige demenzielle Erkrankungen zu. Die Zahl der Demenzpatienten in Deutschland wird voraussichtlich bis 2050 dramatisch ansteigen. Die Alzheimer-Krankheit ist die häufigste demenzielle Erkrankung und seit über 100 Jahren bekannt. Dennoch ist es bis heute nicht gelungen, eine wirksame Therapie zu entwickeln. Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass die Alzheimer-Krankheit bereits 20 bis 30 Jahre vor der klinischen Manifestation beginnt. Treten die Symptome der Krankheit deutlich zu Tage, ist bereits ein Großteil der Nervenzellen irreversibel geschädigt. International sind im Bereich der Frühdiagnose in den letzten Jahren Fortschritte erzielt worden, so dass therapeutisch wirksame Maßnahmen zukünftig bereits vor dem Nervenzellverlust eingeleitet werden könnten. "Hier sehen wir eine Chance. Es gilt diese Zeitspanne zu nutzen um so die Demenz wirksam und frühzeitig zu bekämpfen," sagt Prof. Dr. Klaus Fassbender vom DIDP und Direktor der Klinik für Neurologie. Da therapeutische Erfolge bei dieser Krankheit nicht in absehbarer Zeit zu erwarten sind, hat sich das neu gegründete Deutsche Institut für Demenzprävention (DIDP) das Ziel gesetzt, neue Strategien der Demenzprävention zu entwickeln und umzusetzen, um die Entwicklung aufzuhalten. Das DIDP ist eine Forschungseinrichtung der Universität des Saarlandes und wird durch das Ministerium für Wirtschaft und Wissenschaft des Saarlandes gefördert und erhält Projektmittel des Bundesforschungsministeriums, der EU, der DFG sowie weiterer Institutionen und Einrichtungen. Das Institut strebt eine Erweiterung der Kooperationen mit allen universitären und außeruniversitären Einrichtungen im In- und Ausland an, die mit ihren Mitteln und Methoden in der Lage sind, gemeinsam nach Wegen zu einer wirksamen Prävention zu suchen. Dazu gehören u.a. Frühdiagnose, Erkennung von Risikofaktoren und Risikogenen und nicht-medikamentöse und medikamentöse präventive und frühtherapeutische Maßnahmen. Die Arbeit erfolgt unter Einsatz von molekularer und genetischer Grundlagenforschung, Translationsforschung und klinischen Studien. Besondere Bedeutung hat die Implementierung möglicher Präventionsstrategien in die klinische Praxis, damit die Forschungsergebnisse schnellstmöglich den Patienten zur Verfügung stehen. Zu den Aufgaben zählen daneben aber auch die Aufklärung der Bevölkerung und spezifischer Zielgruppen über wirksame Maßnahmen in enger Kooperation mit den Selbsthilfe- bzw. Angehörigenverbänden.

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