Neues vom Tumorsuppressor Pdcd4

29.01.2009 - Deutschland

Tumorsuppressorgene üben Schutzfunktionen aus, durch die die Entstehung von Krebszellen im Organismus unterdrückt wird. Das Interesse, die Wirkungsweise dieser Gene zu verstehen, ist sehr groß, da dies Einblick in die Ursachen von Krebsentstehung erlaubt und möglicherweise zu Ideen für neue Therapiemöglichkeiten führt. Die von Professor Klempnauer geleitete Arbeitsgruppe Molekularbiologie am Institut für Biochemie der Universität Münster untersucht eines dieser Gene, das sogenannte Pdcd4 Gen, über dessen Wirkungsmechanismus bisher nur wenig bekannt ist.

Bisherige Befunde sprechen dafür, dass das vom Pdcd4 Gen kodierte Protein die Aktivität anderer Gene steuert. Gene werden in der Regel dadurch aktiv, dass zunächst eine "Arbeitskopie", die sogenannte "messenger" RNA gebildet wird, die anschließend als Matrize für die Synthese eines spezifischen Proteins dient, welches schlussendlich für die Funktion des betreffenden Gens verantwortlich ist. Die Steuerung der Aktivität eines Gens kann auf verschiedene Weise erfolgen, u.a. auch auf der Ebene der Translation, d.h. beim Übersetzen der genetischen Information aus der messenger RNA in ein Protein. Verschiedene Befunde sprechen dafür, dass dies genau der Schritt ist, an dem das Pdcd4 Protein angreift. Unter anderem konnte die Münsteraner Arbeitsgruppe bereits früher zeigen, dass das Pdcd4 Protein in der Lage ist, an RNA Moleküle zu binden. Nun ist es erstmals gelungen, eine spezifische messenger RNA zu identifizieren, deren Translation durch das Pdcd4 Protein beeinflusst wird. Die Arbeitsgruppe möchte nun in dem von der Wilhelm-Sander-Stiftung geförderten Projekt den genauen Mechanismus dieser Regulation und die Auswirkungen auf die Zelle untersuchen. Interessanterweise ist das durch Pdcd4 regulierte Zielgen selbst bereits früher im Zusammenhang mit der Krebsentstehung "aktenkundig" geworden, so dass die hier geplanten Arbeiten möglicherweise zur Aufdeckung eines weiteren Teilchens im komplexen Puzzle der Krebsentstehung führen werden.

Die Wilhelm Sander-Stiftung fördert dieses Forschungsprojekt mit über 160.000 €.

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