Symposium informierte über Arbeitsergebnisse und -bedingungen der Forschung mit humanen embryonalen Stammzellen

25.01.2008

Mit dem Start des europäischen Registers für humane embryonale Stammzelllinien (Human Embryonic Stem Cell Registry - hESCreg) haben Joeri Borstlap und seine Kollegen vom Berlin-Brandenburger Centrum für Regenerative Therapien (BCRT) zusammen mit Anna Veiga und ihrem Team vom Center of Regenerative Medicine in Barcelona sowie weitere Mitstreiter um Glyn Stacey bei der UK Stem Cell Bank ein Vorhaben umgesetzt, das die Europäische Kommission am 29. März 2007 beschlossen hatte. Das Projekt erhält mehr als eine Million Euro aus den Mitteln des sechsten Forschungsrahmensprogramms.

Octavi Quintana-Trias, Direktor für Gesundheitsforschung der Europäischen Kommission, unterstrich die Bedeutung der embryonalen Stammzellforschung für Europa. Es handele sich um einen extrem schnell expandierenden Bereich. Die embryonale Stammzellforschung habe im letzten Jahr enorm aufgeholt und bereits so viele Projekte angemeldet wie in den 4 Jahren davor zusammen.

Das neue Register ist weltweit das umfangreichste seiner Art. Es bietet für die Arbeit europäischer Forscher mit menschlichen embryonalen Stammzelllinien große Vorteile. Vielfältige Daten über die Zelllinien, wie deren Herkunft, deren molekulargenetische Charakteristika oder ihr Verhalten in der Kultur sind nun per Mausklick im Internet abrufbar.

"Das Register wird weitgehend öffentlich zugänglich sein. Lediglich die persönlichen Bereiche der Nutzer sind passwortgeschützt", erläutert Joeri Borstlap. Somit trägt die Datenbank dazu bei, die Forschung mit humanen embryonalen Stammzellen transparenter zu gestalten.

Derzeit sind bereits mehr als 260 humane embryonale Stammzelllinien (human embryonic cell lines - hESC), davon 176 aus Europa sowie 40 aus außereuropäischen Ländern in hESCreg registriert. Durch ständige Evaluation werden die Daten im Register kontinuierlich erweitert und aktualisiert. Damit beabsichtigen die Initiatoren, die Qualität der über die einzelnen Zelllinien gespeicherten Informationen zu verbessern. Wichtig ist beispielsweise, wie gut eine Zelllinie sich vermehrt oder ob sie mit Hilfe tierischer Materialien kultiviert wurde. Letzteres würde beispielsweise einer zukünftigen klinischen Anwendung im Wege stehen.

Das Register trage entscheidend dazu bei, dass bestehende Stammzellenlinien möglichst effizient genutzt und nicht unnötig neue Linien erzeugt werden, unterstreicht Gwennaël Joliff-Botrel von der Europäischen Kommission. Auch im Hinblick auf die Einführung einheitlicher internationaler Normen für die Charakterisierung dieser Stammzellen, die für Fortschritte bei der Entwicklung neuartiger Behandlungen und Therapien unerlässlich sind, werde das Register gute Dienste leisten.

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