Die "American Association for the Advancement of Science" (AAAS), die unter anderem die weltweit anerkannte
Zeitschrift "Science" herausgibt, hat Frau Dr. Donna Arndt-Jovin vom Max-Planck-Institut für biophysikalische
Chemie zum Kollegiumsmitglied ("Fellow") der Gesellschaft im Bereich Biowissenschaften gewählt. Die
Wissenschaftlerin wird damit für wichtige Arbeiten zur Entschlüsselung von Fragen der
Struktur-Funktions-Wechselwirkung von DNA und Chromatin und für Ihre wesentlichen Entwicklungen in der
Durchflusszytometrie und Fluoreszenz-Lichtmikroskopie geehrt. Die offizielle Vorstellung der neuen Fellows findet im
Februar 2002 in Boston statt.
Mit über 138.000 Mitgliedern ist die AAAS die größte Wissenschaftlerorganisation der Welt. Der
größte Teil der Mitglieder lebt und arbeitet in den USA, aber etwa 10.000 Mitglieder kommen aus
Europa, 1757 davon aus Deutschland. Als Anerkennung besonderer wissenschaftlicher
Leistungen können die verschiedenen Sektionen der Gesellschaft Mitglieder benennen, deren
Arbeiten als besonders wichtig und bahnbrechend eingestuft werden. Diese
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden dann in einem mehrstufigen
Abstimmungsverfahren gewählt und zu Kollegiumsmitgliedern, "Fellows", berufen.
Die Arbeitsgruppe von Frau Dr. Arndt-Jovin beschäftigt sich zur Zeit vor allem mit zwei
Forschungsthemen: Welche Rolle spielt die Anordnung von Genen und Chromosomen im
Zellkern bei der Gen-Expression während der embryonalen Entwicklung? Darüber hinaus wird
die Zusammensetzung, die Stabilität und der Mechanismus von reprimierenden
Proteinkomplexen an Genen untersucht, die die morphologische Entwicklung von Organismen
steuern.
Die Bedeutung der Wahl von Frau Dr. Arndt-Jovin kann man an einigen Zahlen ablesen. Insgesamt hat die Gesellschaft etwa 9000
Fellows, 14 davon kommen aus Deutschland und 101 aus anderen Ländern Europas. Die wenigsten davon sind Frauen. Die
Verwaltung der AAAS spricht von einer Frau aus Deutschland und 4 aus anderen europäischen Ländern, schränkt aber ein, dass
diese Angaben möglicherweise etwas zu niedrig sind, da nicht alle Mitglieder ihren Vornamen und ihr Geschlecht angegeben
haben. Im September wurden jetzt 288 Fellows gewählt. Frau Dr. Arndt-Jovin ist der einzige Fellow aus Deutschland - und eine
Frau.