Freistaat Bayern investiert innerhalb von zwei Jahren rund 37 Mio. Euro in die Informations- und Kommunikationstechnik der bayerischen Universitätsklinika
"Für den laufenden Doppelhaushalt haben wir bereits 27 Mio. Euro für
Investitionen der Universitätsklinika in diesem Bereich freigegeben. Nunmehr kommen weitere rund 10 Mio. Euro hinzu", erklärte Wissenschaftsminister Thomas Goppel in München. Die entsprechenden Vorhaben der Klinika seien vom Wissenschaftsministerium koordiniert und im Anschluss von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) positiv begutachtet worden, sagte der Minister. Damit sei ein 50%-iger Bundeszuschuss zu den Projektkosten sichergestellt.
Lag der Einsatzschwerpunkt der Informations- und Kommunikationstechnik an den Klinika anfangs bei der Unterstützung von Verwaltungsabläufen, so sind es heute
Diagnostik und Therapie, der Studentenunterricht und die
klinische Forschung, die durch spezialisierte und professionelle Computerverfahren verbessert werden können. Mit den jetzt getätigten Investitionen wird zum einen die technische Infrastruktur ausgebaut, z.B. Netzwerke, Server, Datenspeicher und Arbeitsplatzrechner. Der überwiegende Teil der Mittel fließt direkt in die verbesserte Steuerung der medizinischen Prozesse selbst.
Mit einem Radiologischen Informationssystem (RIS) sollen die radiologischen Untersuchungsabläufe optimal in die Behandlung eines Patienten integriert und ihre Schritte aufeinander abgestimmt werden. Medizinische Bilddaten - seien es nun digitale Röntgenbilder, CT- oder MRT-Serien, Endoskopie- oder Herzkatheter-Videos oder auch Fotografien aus der
Augenheilkunde oder der
Dermatologie - können mit einem medizinischen Bilddatenmanagement (PACS) auf digitalem Wege sicher verarbeitet, zuverlässig archiviert und bei Bedarf und Berechtigung an jedem Arbeitsplatz im Klinikum in kürzester Zeit angezeigt werden.
Mit sogenannten Klinischen Arbeitsplatzsystemen (KAS) werden der Untersuchungs- und Behandlungsablauf sowie die Pflegeaktivitäten für jeden Patienten geplant, kontrolliert und dokumentiert.
Bei der Behandlung von Patienten auf einer Intensivstation ist es notwendig, dass komplexe
Therapien aus einer Vielzahl laufend gemessener Vitalparameter abgeleitet, durchgeführt und in ihrem Verlauf dokumentiert und optimiert werden. Bei dieser schwierigen Aufgabe werden Ärzte und
Pflegekräfte durch so genannte Patientendaten-Managementsysteme (PDMS) sehr effektiv unterstützt und können so die Qualität der Behandlung noch weiter steigern.