Ketek® - neue Therapieoption bei Atemwegsinfektionen

16.10.2001
Frankfurt a. M., 15. Oktober 2001 - Ketek® (Telithromycin), das erste Antibiotikum aus der neuen Klasse der Ketolide, ist ab heute auf dem deutschen Markt verfügbar. Ketek® wurde am 9. Juli von der Kommission der Europäischen Gemeinschaft der Europäischen Union in 15 Mitgliedsländern zugelassen für die Therapie leichter oder mittelschwerer ambulant erworbener Pneumonie, akuter Sinusitis akuter Exazerbation einer chronischen Bronchitis oder als alternative Medikation bei Patienten ab 12 Jahren mit Tonsillitis/Pharyngitis. Ketek® erfasst bei täglicher Einmalgabe ein breites Keimspektrum, auch solche Erreger, die gegenüber üblicherweise eingesetzten Antibiotika (wie z. B. Makroliden) resistent sind. Damit bietet sich Ketek® für die First-Line-Therapie von Atemwegsinfektionen der oberen und unteren Atemwege in Praxis und Klinik an. Die Therapie erfolgt mit einer einmal täglichen Dosis von 800 mg (einmal 2 Tbl.). Bei chronischer Bronchitis, akuter Sinusitis, Tonsillitis und Pharyngitis sind 5 Tage, bei ambulant erworbener Pneumonie 7 - 10 Tage Behandlungsdauer zugelassen. Ketek® befindet sich mit Packungsgrößen von 10, 14 und 20 Filmtabletten im Handel. Aus den in-vitro-Daten ist zu schliessen, dass der Wirkstoff Telithromycin einen innovativen zweifachen Wirkansatz am bakteriellen Ribosom besitzt und damit die Proteinbiosynthese des Bakteriums blockiert: 1) Bindung an 2 entfernten Stellen des Bakterienribosoms und 2) Hemmung des Ribosomenaufbaus selbst. Der Wirkstoff reichert sich besonders an den Infektionsorten an. Es konnte gezeigt werden, dass die Konzentration von Telithromycin in den Alveolar-Makrophagen 180-fach höher ist als im Plasma. Die Substanz wird innerhalb von ca. 72 Stunden nach oraler Gabe aus dem Organismus eliminiert. Es gibt keine langen Halbwertszeiten, die für die Selektion von Bakterien mit reduzierter Empfindlichkeit mit verantwortlich gemacht werden. Mit rund 7,5 Jahren von der Entdeckung des Wirkstoffs bis zum zugelassenen Produkt gelang Aventis Pharma die Entwicklung des neuen Antibiotikums sehr schnell.

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