Insulin für Diabetiker aus der eigenen Leber

18.05.2005

(dpa) Diabetiker könnten einmal das für sie lebenswichtige Insulin in der eigenen Leber produzieren: Israelische Forscher haben menschliche Leberzellen gentechnisch zu Insulinproduzenten umgewandelt und damit 60 Tage lang erfolgreich Diabetes bei Mäusen behandelt. Das berichten die Mediziner um Sarah Ferber vom Chaim-Sheba-Klinikum in Tel Hashomer in einer Online- Vorabveröffentlichung des Fachblatts «Proceedings of the National Academy of Sciences» (DOI: 10.1073/pnas.0405277102).

Ist die Methode auch langfristig bei Menschen erfolgreich, könnte sie möglicherweise einmal Patienten mit Typ-1-Diabetes helfen, bei dem das fehlgeleitete Immunsystem die körpereigenen, Insulin produzierenden Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse zerstört. Typ 1 der Krankheit betrifft etwa fünf Prozent aller Diabetiker.

Die Forscher nutzten das Gen PDX-1 (pancreatic and duodenal homeobox gene-1), dessen maßgeblicher Einfluss auf die Entwicklung der Bauchspeicheldrüse und deren Insulin produzierenden Beta-Zellen bekannt ist. Das Gen aktivierte im Labor die Insulinproduktion bei Leberzellen, die die Forscher Menschen entnommen hatten. Anschließend setzten die Medizinier diese Leberzellen diabeteskranken Mäusen ein und konnten beobachten, wie sich deren Blutzuckerspiegel langsam und dauerhaft senkte. Die implantierten Zellen steuerten ihre Insulinproduktion blutzuckerabhängig.

Nach Meinung der Forscher stellt das Verfahren die künftige Behandlung von Diabetikern mit eigenen Leberzellen in Aussicht. Das würde den Patienten die schwer verträglichen Medikamente zur Unterdrückung der eigenen Immunabwehr ersparen, die bei einer Transplantation fremden Gewebes ein Leben lang eingenommen werden. Darüber hinaus gibt es tausendfach mehr Typ-1-Diabetiker als verfügbare Bauchspeicheldrüsen-Spenden. Typ-1-Diabetes lässt sich zwar gut künstlich regulieren, dabei besteht jedoch stets das Risiko der Unter- oder Überzuckerung.

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