Neuer Sonderforschungsbereich untersucht Mechanismen der Informationsverarbeitung in Pflanzen

18.02.2005

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat einen neuen Sonderforschungsbereich (SFB 648) bewilligt, der sich der "Untersuchung der Molekularen Mechanismen der Informationsverarbeitung in Pflanzen" widmet. An diesem Verbund zur Förderung der Exzellenzforschung, der am Fachbereich Biologie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg beheimatet ist, sind auch Arbeitsgruppen aus dem Biozentrum, der Landwirtschaftlichen Fakultät sowie aus den beiden Leibniz-Instituten für Pflanzenbiochemie in Halle und für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung in Gatersleben beteiligt.

Der neue SFB 648 wurde trotz großer nationaler Konkurrenz um die immer knapper werdenden Fördermittel bewilligt und ist deutschlandweit einer der ganz wenigen Sonderforschungsbereiche, der sich ausschließlich mit der Analyse von Pflanzen befasst. Er knüpft nahtlos an den Ende 2004 abgelaufenen SFB 363 an ("Molekulare Zellbiologie pflanzlicher Systeme") und setzt damit die langjährige Tradition der herausragenden Pflanzenforschung im Raum Halle fort.

Das Großforschungsvorhaben ist perspektivisch auf zwölf Jahre angelegt. Für die erste, vierjährige Bewilligungsphase stellt die DFG insgesamt rund sechs Millionen EUR zur Verfügung. Der SFB 648 umfasst insgesamt 13 Projekte, die sich um die Aufklärung der molekularen Mechanismen bemühen, die der Wechselwirkung von Pflanzen mit Krankheitserregern, den intrazellulären Netzwerken und der Signalverarbeitung in Pflanzen zugrunde liegen. Im Gegensatz zu Tier und Mensch sind Pflanzen ortsgebunden, können also in Stresssituationen nicht davonlaufen. Sie haben auch kein auf Antikörper basierendes Immunsystem, sondern nutzen andere Mechanismen zur Abwehr von Krankheitserregern. Im SFB 648 geht es deshalb nicht nur um den Informationsaustausch innerhalb und zwischen den pflanzlichen Zellen und Geweben, sondern auch um die Mechanismen der Erkennung und Abwehr bakterieller und pilzlicher Krankheitserreger. Diesen auf den ersten Blick sehr unterschiedlichen Kommunikationsprozessen liegen auf molekularer Ebene erstaunlich ähnliche Mechanismen zugrunde. Die Aufklärung der grundlegenden Prinzipien bei diesen Signal- und Kommunikationsvorgängen in Pflanzen ist das gemeinsame Interesse aller am SFB beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.

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