Acht Millionen Euro für die Entzündungs- und Krebsforschung

MHH-Experten untersuchen weitere vier Jahre Zellhormone und deren Signalwege

08.12.2003

Der Sonderforschungsbereich (SFB) 566 "Zytokin-Rezeptoren und Zytokin-abhängige Signalwege als therapeutische Zielstrukturen" der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) ist um weitere vier Jahre verlängert worden. Das hat der Senat der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) in Bonn nach einer zweitägigen Begutachtung beschlossen. Damit erhält die MHH Forschungsmittel in Höhe von acht Millionen Euro. Sprecher des SFB ist Professor Dr. Karl Welte, Direktor der MHH-Abteilung Pädiatrische Hämatologie und Onkologie.

Der Sonderforschungsbereich 566 besteht an der MHH seit Januar 2001. Sein Schwerpunkt sind Zytokinrezeptoren und ihre Signalwege. Zytokine sind Zellhormone, welche die Teilung, Differenzierung und Aktivierung von Zellen in praktisch allen Geweben des menschlichen Körpers beeinflussen. Diese Botenstoffe wirken über spezifische Zell-Rezeptoren, die Signale in das Innere der Zelle weiterleiten. Mehr als 50 Zytokine regulieren so den normalen Stoffwechsel - von der Immunabwehr, der Regeneration bis zur Neubildung von Gewebe. Die Zellhormone entfalten aber bei entzündlichen Erkrankungen auch unerwünschte Wirkungen. Produziert der Körper zu viele Zytokine oder herrscht ein Mangel, können Immundefekte auftreten oder die Abwehr von Viren, Bakterien und Tumoren kann gestört sein. Das Ziel ist es daher, Therapien zu etablieren, die diese Zytokin-Signalwege beeinflussen. Die Forscher versprechen sich davon, Entzündungen und Krebserkrankungen in Zukunft noch besser behandeln zu können.

Zusätzlich fördert die Volkswagen-Stiftung den MHH-Sonderforschungsbereich 566 mit insgesamt 230.400 Euro und finanziert damit eine zusätzliche Stelle und ein Real-Time PCR-Gerät einschließlich Computer und Bioanalyse-System für die Forschergruppe.

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