Takeda erhöht Kapazitäten an deutschen Produktionsstandorten

100 Millionen Euro Investition und mehr als 180 neue Arbeitsplätze in Oranienburg

19.06.2017 - Deutschland

Drei Jahre nach Baubeginn hat Takeda nun einen Neubau für die Erweiterung der Arzneimittelproduktion am Standort Oranienburg eingeweiht. Der japanische Arzneimittelhersteller investierte insgesamt 100 Millionen Euro in das dritte Produktionsmodul und den Ausbau des Hochregallagers. Durch die gewachsenen Kapazitäten werden ca. 180 neue Arbeits- und Ausbildungsplätze geschaffen.

Takeda

Bundeskanzlerin Angela Merkel eröffnet gemeinsam mit Ministerpräsident Dietmar Woidke (links), dem japanischen Botschafter Takeshi Yagi (rechts) sowie Takeda President & CEO Christophe Weber das neue Produktionsgebäude von Takeda in Oranienburg.

Zur feierlichen Einweihung kamen 500 Gäste aus Politik, Wirtschaft und dem Unternehmen nach Oranienburg. In einem feierlichen Eröffnungsakt durchschnitt die Bundeskanzlerin gemeinsam mit dem japanischen Botschafter, dem Ministerpräsidenten Brandenburgs und dem President & CEO von Takeda das rote Band und weihten damit das neue Produktionsgebäude ein. Der reguläre Betrieb startet, sobald die Behörden die neuen Anlagen abgenommen haben.

Deutschland bleibt attraktiver Pharmastandort

Für den Pharmastandort Deutschland und die Gesundheitswirtschaft der Region Berlin-Brandenburg gilt die Arzneimittelproduktion in Oranienburg als Leuchtturmprojekt. Dies machten die Gäste in ihren Grußworten deutlich. Aus Sicht des brandenburgischen Ministerpräsidenten, Dietmar Woidke, ist die Werkserweiterung auch ein Erfolg der öffentlichen Wirtschaftsförderung. „Für den Wirtschaftsstandort Brandenburg ist die Entwicklung der Pharmaproduktion in Oranienburg eine tolle Erfolgsgeschichte und ein gutes Beispiel dafür, wie öffentliche Fördermittel sinnvoll und gewinnbringend eingesetzt werden können“, so Woidke. Die Investitionsbank des Landes Brandenburg hatte 22,5 Prozent der Gesamtinvestitionssumme für das Erweiterungsprojekt beigesteuert.

Für den japanischen Botschafter Takeshi Yagi steht die Investition in der Tradition der engen und hochentwickelten Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und Japan: „Im medizinisch-pharmazeutischen Bereich reicht der Austausch beider Länder bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts zurück, als Japan sich modernisierte. Gegenwärtig ist der Bestand japanischer Direktinvestitionen in Deutschland nach den USA der zweithöchste aller nicht-europäischen Staaten.“

Takeda baut deutsche Standorte weiter aus

Seit der Übernahme des Pharmaunternehmens Nycomed im Jahr 2011 betreibt Takeda in Deutschland zwei große Produktionsstandorte. Neben dem Standort in Oranienburg baut das Unternehmen auch den Standort in Singen (Baden-Württemberg) kontinuierlich aus. Bereits 2015 erweiterte Takeda dort die Produktionskapazitäten. „Die Standorte Oranienburg und Singen sind von zentraler Bedeutung im weltweiten Produktionsnetzwerk von Takeda. Neben der Erweiterung in Oranienburg investieren wir aktuell auch am Standort Singen 100 Millionen Euro in den Bau eines neuen Gebäudes zur Impfstoffproduktion“, sagte Christophe Weber. Für Oranienburg rechnet Takeda auch in Zukunft mit einer wachsenden Auslastung. „Der Neubau bietet Kapazitäten, um auch zukünftig auf eine steigende Nachfrage reagieren zu können“, so Weber. Die Zahl der in Deutschland beschäftigten Mitarbeiter erhöhte sich durch diese Investitionen stetig und beträgt nunmehr über 2.000 Beschäftigte.

Exzellenzzentrum für feste Arzneimittel

Der Standort Oranienburg ist Teil des globalen Takeda-Produktionsnetzwerks von insgesamt 23 Produktionsstandorten in 16 Ländern. Innerhalb des Netzwerks gilt der Standort als ein Exzellenz-Zentrum für feste Darreichungsformen. Hier werden mittlerweile knapp 6,2 Milliarden Tabletten und Kapseln produziert. Zum Vergleich: Zum Zeitpunkt der Eröffnung des zweiten Produktionsmoduls 2005 waren es etwa 3 Milliarden. Die Produktpalette umfasst insgesamt 118 Produkte in über 800 verschiedenen Varianten, darunter Arzneimittel gegen Magen-Darm-, Herz-Kreislauf-, Stoffwechsel- und neurologische Erkrankungen. Etwa 98 Prozent gehen in den Export in über 100 Länder weltweit.

Seit der Eröffnung des neu errichteten Werks 1995 ist auch in Oranienburg die Zahl der Mitarbeiter kontinuierlich gestiegen. Ende 1994 arbeiteten dort noch knapp 200 Mitarbeiter im Pharmawerk, zur Eröffnung des zweiten Produktionsmoduls 2005 waren es bereits 369, davon 48 Auszubildende. Heute sind es 766 Beschäftigte, davon 58 Auszubildende.

Der Standort in Oranienburg blickt auf über 130 Jahre Tradition in der Arzneimittelproduktion zurück. Die Produktionsstätte wurde bereits im Jahr 1885 vom Unternehmer Dr. Heinrich Byk errichtet. Seit Eröffnung des ersten Neubaus 1995 hat der Standort alle Inspektionen internationaler Behörden, wie etwa der US-amerikanischen Food and Drug Administration (FDA), erfolgreich bestanden.

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