MHH-Forscher wollen von Molchen lernen

Heilungsprozesse beim Axolotl werden im neuen Zentrum der PHW-Chirurgie untersucht

03.02.2011 - Deutschland

Erst erforschten sie, wie sie mit Spinnenseide Nerven reparieren können, nun kommt ein neues Standbein dazu – der Molch Ambystoma mexicanum (Axolotl): Dr. Kerstin Reimers-Fadhlaoui und Christina Allmeling aus der Klinik für Plastische-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) erforschen neue Behandlungsmethoden für die Wundheilung am Molch Axolotl. Der Axolotl besitzt die im Tierreich einmalige Fähigkeit, abgetrennte Gliedmaßen und Organe vollständig wieder herzustellen. Das macht den Molch für die Forscherinnen besonders interessant. Gemeinsam mit dem MHH-Institut für Versuchstierkunde gründeten sie das Ambystoma mexicanum Bioregeneration Center (AMBC) Niedersachsen. „Das AMBC ist eins der größten und modernsten Zentren auf dem Gebiet der Regenerationsforschung, das an dem Molch Ambystoma mexikanum forscht“ sagt Professor Dr. Peter M. Vogt, Direktor der MHH-Klinik für Plastische-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie. Dort untersuchen die Forscher das Regenerationsvermögen der Lurche, um Wundheilungsprozesse zu verstehen. So sollen neue Behandlungsmöglichkeiten für Patienten mit schweren Verletzungen entwickelt werden.

MHH/Kremmin

Axolotl

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Die Forscherinnen Dr. Kerstin Reimers-Fadhlaoui (links) und Christina Allmeling

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Mit molekularbiologischen Methoden erforschen die Wissenschaftler des AMBC entwicklungsbiologische Prozesse und ermitteln das Transkriptom – also die Gesamtheit der aktiven Gene, um die Wundheilungsfähigkeit des Lurchs zu verstehen. In sorgfältigen computergestützten Analysen wird der Vergleich zum Menschen über Beschreibung der molekularen Evolution ermöglicht. „Wir legen großen Wert darauf, die Ergebnisse auch auf den Menschen übertragen zu können“, sagt Dr. Reimers-Fadhlaoui. Die Daten werden auch in internationale Datenbanken wie der GenBank eingepflegt, um die Kooperation mit anderen Arbeitsgruppen zu ermöglichen.

„Einen besonderen Fokus legen wir auf die Arterhaltung, der in der Natur inzwischen ausgestorbenen Tiere durch die Zucht“, sagt die Züchterin Christina Allmeling.

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