US-Anwälte klagen gegen Merck: Aufgeblähte 2001-Bilanz; ungenaue Darstellungen

04.07.2002
NEW YORK (dpa-AFX) - Gegen den US-Pharmakonzern Merck & Co. Inc. haben Aktionärs-Anwälte am Dienstag eine Massenklage wegen angeblich zu hoch ausgewiesener Umsätze im vergangenen Jahr eingereicht. Merck habe den 2001-Umsatz um 4,6 Milliarden US-Dollar aufgebläht, teilte die Anwaltskanzlei Milberg Weiss Bershad Hynes & Lerach LLP in New York mit. Zudem habe der im Dow-Jones-Industrial-Average-Index notierte Konzern den Wert der Merck-Aktie zwischen Juli 1999 und Juni 2002 mit einer Reihe ungenauer Darstellungen "künstlich hochgetrieben". Die Anwälte erheben mehrere Beschuldigungen gegen das Pharma-Unternehmen. Merck habe ungerechtfertigterweise von Verbrauchern an Apotheken gezahlte Selbstbeteiligungen beim Medikamenten-Kauf als Umsatz verbucht. Dieser Eigenanteil werde aber direkt an die Apotheke gezahlt, die das Geld dann behalte. Damit habe Merck die Finanzberichte nicht gemäß den Bilanzierungsregeln nach US-GAAP erstellt. Weder der Konzern noch seine Tochter Medco hätten jemals einen Umsatz aus den Selbstbeteiligungen erzielt.

Weitere News aus dem Ressort Wirtschaft & Finanzen

Meistgelesene News

Weitere News von unseren anderen Portalen