Antiseptika sollen chronische Wunden heilen helfen
Alternative zu Antibiotika
Den Kampf gegen die chronische Wunde kämpfen in Deutschland rund vier Millionen Menschen. Fast immer sind solche Wunden mit verschiedensten Bakterien besiedelt, in etwa 20 Prozent der Fälle mit so genannten Problemkeimen, die auch Lungenentzündungen, schwere Haut- und Weichteilinfektionen oder sogar eine Blutvergiftung (Sepsis) hervorrufen können. Viele Keime sind gegen Antibiotika resistent. Antiseptika sollen helfen: Lokal angewandt sollen sie gegen krank machende Keime in der Wunde wirken und die Wundheilung verbessern. Für eine Studie zur Wirksamkeit eines Antiseptikums sucht das Venenzentrum der Universitätshautklinik der RUB (Leiter: PD Dr. Markus Stücker) noch Teilnehmer, die an chronischen Wunden am Bein leiden (Ulcus Cruris).
Trotz der Entwicklung immer neuer Antibiotika und der Fortschritte beim Verständnis der Prozesse der Heilung chronischer Wunden gehören Wundinfektionen immer noch zu den häufigsten Infektionen in Deutschland. Sie bringen erhebliche Einschränkungen für die Betroffenen und beträchtliche wirtschaftliche Kosten mit sich. Mitverantwortlich für die schlechte Heilung chronischer Wunden sind Bakterien, von denen viele durch den breiten Einsatz diverser Antibiotika Resistenzen entwickelt haben. "Zudem sind die Wirkspiegel der als Tablette verabreichten Antibiotika im Bereich der Wunden meist so gering, dass sie keine ausreichende Effizienz haben", erklärt Dr. Stücker. "Lokal angewandt rufen sie häufig Allergien hervor. Es ist also dringend notwendig, nach Alternativen Ausschau zu halten."
Moderne Antiseptika erzielten unter Laborbedingungen sowie in Einzelfällen und Kleinserien bereits hoffnungsvolle Ergebnisse, doch gut kontrollierte Studien zu ihrem Erfolg stehen bisher noch aus. Deswegen zahlen die Krankenkassen ihren Einsatz bisher auch nicht. Die Mediziner des Venenzentrums testen daher ein modernes, bereits zugelassenes Antiseptikum, das von Experten für die Behandlung chronischer Wunden am Unterschenkel empfohlen wird. "Wir hoffen, dass ein Beleg der Wirksamkeit des Antiseptikums dazu führen wird, dass die Krankenkassen künftig die Kosten dafür übernehmen", so PD Dr. Stücker.
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