Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert Brustkrebs-Forschung an der Universität des Saarlandes

23.03.2007

Ein neues Konzept zur möglichen Behandlung des östrogenabhängigen Brustkrebses wird derzeit von Professor Dr. Rolf W. Hartmann am Institut für Pharmazeutische und Medizinische Chemie an der Saar-Uni untersucht. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützt diese Forschung für zunächst drei Jahre mit 460.000 Euro für Personal-, Sach- und Investitionsmittel.

Beim östrogenabhängigen Brustkrebs wird das Wachstum des Primärtumors und der Metastasen durch weibliche Geschlechtshormone, die Östrogene, stimuliert. Fehlen die Hormone, verlangsamt der Tumor sein Wachstum oder wird sogar kleiner. Das neuartige Konzept sieht vor, die Östrogen-Bildung gezielt am Ort des Tumors zu unterdrücken, während sie in anderen Geweben weniger stark beeinflusst wird.

Dazu entwickelt die Forschungsgruppe um Professor Rolf Hartmann Wirkstoffe für die Hemmung des Enzyms 17ß-HSD1. Dieses Enzym ist für die Bildung des stärksten Östrogens Östradiol verantwortlich. Zwar wird Östradiol auch von weiteren im menschlichen Körper vorkommenden Enzymen produziert. Da aber 17ß-HSD1 in vielen östrogenabhängigen Tumoren vermehrt gebildet wird, soll die Blockierung des Enzyms die Östrogen-Bildung gezielt im Tumorgewebe verringern.

Ein Vorteil des Konzepts im Vergleich zu etablierten Behandlungsmethoden - zum Beispiel mit Aromatase-Inhibitoren, die zu einer totalen Östrogen-Blockade führen - ist unter anderem die Verringerung der Nebenwirkungsrate. Prinzipiell kommt dieser Ansatz auch für die Behandlung weiterer östrogenabhängiger Erkrankungen wie Endometriose in Frage. Von Seiten der DFG wird die Bedeutung der Forschungsarbeiten sowohl für die Grundlagenforschung als auch hinsichtlich einer möglichen therapeutischen Anwendung betont.

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