SCHWARZ PHARMA, Novartis und Merck KGaA melden Zukäufe von Medikamenten

15.07.2005

Schwarz Pharma erwirbt von Aderis Rechte am Wirkstoff Rotigotin

(dpa-AFX) Der Monheimer Arzneimittelhersteller SCHWARZ PHARMA hat von Aderis Pharmaceuticals Inc. die vollständigen Rechte an dem Wirkstoff Rotigotin gekauft. Dies teilte die im MDAX gelistete SCHWARZ PHARMA am Freitag mit.

Die Transaktion führe zu einem einmaligen, zusätzlichen Forschungs- und Entwicklungsaufwand von bis zu 58 Millionen Euro. Aus diesem Grund ändere sich der Ausblick für 2005 von einem ausgeglichenen Jahresergebnis zu einem Nettoverlust von maximal 58 Millionen Euro. Auf bereinigter Basis erwartet SCHWARZ PHARMA jedoch unverändert ein ausgeglichenes Jahresergebnis.

Novartis kauft Medikament-Portfolio von Bristol-Myers Squibb

Der Schweizer Pharmakonzern Novartis AG hat die Rechte an mehreren Medikamenten von seinem US-Konkurrenten Bristol-Myers Squibb erworben. Für ein Portfolio von freiverkäuflichen Präparaten zahle Novartis 660 Millionen US-Dollar, teilte die Gesellschaft am Donnerstag in Basel mit.

Mit den Präparaten setzte der US-Konzern im vergangenen Jahr 258 Millionen Dollar um, wovon mit 90 Prozent der Großteil auf die Vereinigten Staaten entfiel. Zu dem Portfolio gehört unter anderem das Schmerzmittel Excedrin.

Merck KGaA stärkt mit Kauf von UFT eigenes Onkologiegeschäft

(dpa-AFX) - Der Chemie- und Pharmakonzern Merck KGaA erweitert mit dem Kauf der Mehrheit der weltweitern Rechte an dem Darmkrebs-Medikament UFT (Tegafur-Uracil) von Taiho Pharmaceutical sein noch junges Onkologiegeschäft. An der Börse gehörte die Merck-Aktie am frühen Nachmittag mit einem Plus von 0,68 Prozent auf 66,96 Euro zu den Gewinnern im Index der mittelgroßen Standardwerte MDAX.

"Wir sehen für das Produkt einen Markt, der bisher noch nicht ausgeschöpft wurde", sagte ein Merck-Sprecher auf Nachfrage. Finanzielle Details und den mit UFT angepeilten Umsatz nannte der Konzern nicht. Merck wolle im vierten Quartal mit der eigenen Vermarktung des Mittels beginnen.

Wie Merck zuvor mitgeteilt hatte, wird Taiho Pharmaceutical die Medikamentenkapseln an Merck für seine Vertriebsregion liefern und die Rechte für Japan, Südkorea, Taiwan, Malaysia sowie Singapur selbst behalten. Analysten verwiesen auf die Frage nach dem Umsatzpotenzial für UFT auf das Konkurrenzprodukt von Roche , Xeloda. Dieses habe 2004 einen Umsatz von rund 500 Millionen Euro erbracht.

MERCK STÄRKT EIGENES KREBSGESCHÄFT

Bei UFT handelt es sich um ein orales Chemotherapeutikum, das bereits in 60 Ländern zugelassen ist - jedoch nicht in den USA. In Kombination mit Folinsäure wird es zur Erstbehandlung bei Patienten mit metastasierendem Darmkrebs eingesetzt. Mit dem Erwerb von UFT stärkt Merck seine noch junge Krebssparte mit dem Medikament Erbitux. Das seit Juni 2004 zur Behandlung von Darmkrebs zugelassene Krebsmittel Erbitux spülte dem Arzneihersteller im Auftaktquartal 2005 einen Umsatz von 42 Millionen Euro in die Kassen. Dies war ein Plus von 17 Prozent im Vergleich zum vierten Quartal 2004.

Merck konnte die Rechte an UFT erwerben, nachdem Bristol-Myers Squibb die weltweiten Vermarktungsrechte an diesem Produkt an Taiho Pharmaceutical zurückgegeben hatte. Merck will den Angaben nach so bald wie möglich die Vermarktung und den Vertrieb von UFT übernehmen.

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