Arzneimittelherstellung: 100 neue Jobs in Singen

Takeda erweitert Produktion

22.07.2015 - Deutschland

Am Standort Singen wurde jetzt die erweiterte Produktion des Pharmaunternehmens Takeda eröffnet. Auf einem Mitarbeiterfest und mit zahlreichen Gästen aus Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik sowie Vertretern der regionalen Wirtschaft und der Gesundheitsbranche feierten die Beschäftigte den Neubau. Damit steigt die Kapazität im Singener Pharmawerk für ein wichtiges Magenmittel um rund die Hälfte, 100 neue Arbeitsplätze entstehen.

Seit 1981 ist der japanische Arzneimittelhersteller Takeda in Deutschland vertreten – nach der Übernahme von Nycomed seit 2011 auch in Singen. Gegenwärtig treibt Takeda seinen Wandel zu einem modernen, spezialisierten Pharmaunternehmen voran. „Takeda wächst und investiert weiter in Deutschland. Mit dem Ausbau hier in Singen möchten wir die deutsche Position im globalen Fertigungsnetzwerk des Unternehmens festigen“ so Jean-Luc Delay, Geschäftsführer von Takeda Deutschland. „Am Standort Singen arbeiteten jetzt 820 Mitarbeiter, der Ausbau hat rund 100 Arbeitsplätze geschaffen. Damit stärken wir sowohl die Region als auch unser Engagement in der deutschen Gesundheitswirtschaft.“

Ministerialdirektor Guido Rebstock hob die Bedeutung Baden-Württembergs als Produzenten von 20 Prozent aller Medikamente in Deutschland hervor. Insgesamt sei das Land der wichtigste Standort der Pharma- und Medizinwirtschaft in Deutschland.

Patienten den Zugang zu innovativen Therapien gewährleisten

In den Gesprächsrunden mit den Gästen drehte sich viel um die Frage, was Politik, Ärzte, Kassen und Arzneimittelhersteller tun können, um die Versorgung der Patienten in Deutschland weiter zu verbessern. Takeda engagiert sich insbesondere bei der Entwicklung neuer, spezialisierter Arzneimittel, die therapeutische Lücken schließen. Dabei konzentriert sich das Unternehmen neben Krebs auf Verdauungskrankheiten. Auch das seit 2003 in Singen hergestellte und weiter wachsende Präparat gegen Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre gehört in diesen Bereich der Gastroenterologie. Mehr als eine Milliarde Patienten weltweit wurden bislang damit behandelt.

Gesundheitspolitik als Herausforderung

Seit 2011 durchlaufen innovative Arzneimittel in Deutschland die „frühe Nutzenbewertung“. Dr. med. Gundula Schneidewind, Leiterin Market Access bei Takeda, berichtete in diesem Zusammenhang über die Erfahrungen und Herausforderungen, denen sich Takeda in diesem Prozess gegenüber sieht: „Grundsätzlich begrüßen wir die Nutzenbewertung von Arzneimitteln. In der Praxis wird sie für Patienten jedoch unter Umständen zum Bumerang: der Nutzen wird allein auf Basis der Zulassungsstudien bewertet, die die Realität der Behandlung im Allgemeinen nicht abbilden können. Wünschenswert wäre die Einbeziehung breiter Evidenz, auch aus sogenannten pragmatischen Studien, um den langfristigen Nutzen einer Therapie besser vorherzusagen. Sonst kann die Nutzenbewertung als Innovationsbremse wirken und den Zugang zu neuen Medikamenten verschlechtern, für die auch medizinische Fachgesellschaften dringenden Bedarf sehen.“

Gemeinsam die Versorgungsituation verbessern

„Der Standort Deutschland bleibt trotz aller Herausforderungen auch in Zukunft wichtig für Takeda“, resümierte Jean-Luc Delay. Vor diesem Hintergrund wird sich Takeda künftig weiterhin intensiv in den Dialog mit der Politik und den weiteren Partnern im Gesundheitswesen einbringen. „Es ist wichtig, dass wir eng vernetzt bleiben und gemeinsam zukunftsfähige Modelle zur Arzneimittelversorgung in Deutschland entwickeln. Mit unserer Erfahrung können wir dabei helfen, Lösungen zu finden, die im Interesse der Patienten und der Solidargemeinschaft eine medizinische Versorgung auf höchstem Niveau ermöglichen“, sagte Delay zum Ausblick.

Im Anschluss an die Diskussionsrunde konnten die Gäste selbst einen Blick in die neue hochmoderne Produktion werfen. Standortleiter Dr. Mahling zeigte den Gästen im neuen Gebäude einige abschließende Produktionsschritte, bevor die Medikamente in die ganze Welt verschickt werden.

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