Wanderung von Krebszellen durch Gentherapie gestoppt

Ausbreitung der Zellen im Laborversuch zu 90 Prozent reduziert

11.10.2002

London. Britische Forscher haben eine neue Gentherapie entwickelt, mit der Brustkrebszellen vor einer Ausbreitung im Körper gehindert werden. Die Entwickler vom Cancer Research UK und des King´s College London hoffen, dass durch die Technik Frauen mit Brustkrebs noch vor der Entfernung des Tumors behandelt werden können. Bei der bereits patentierten Technik bringt ein speziell veränderter Virus ein so genanntes Minigen, einen Genabschnitt, in die Krebszellen ein. Ziel ist es, auf diesem Weg die Krebszellen innerhalb des Tumors zu halten. Dadurch sollen sich die Chancen einer erfolgreichen Operation erhöhen, schreibt Cancer Research UK.

Im Speziellen zielt die neue Gentherapie auf ein bestimmtes Molekül im Inneren der Krebszellen ab. Dieses Molekül trägt den Namen PKC-alpha (Proteinkinase-C-alpha). Es spielt eine wesentliche Rolle, da es die Bewegung der Krebszellen in eine bestimmte Richtung unterstützt. Das Minigen trägt die genetische Information für ein Protein, das entwickelt wurde, um die Aktivität von PKC-alpha zu blockieren.

In Laborversuchen verfolgten die Forscher anschließend die Bewegung gezüchteter Krebszellen in Reaktion auf chemische Signale, die zur Wanderung der Zellen durch das umgebende Gewebe führen. Es zeigte sich, dass PKC-alpha bei gentherapeutisch behandelten Zellen nicht im Stande war, die Reaktion der Zellen auf ein Signal zu unterstützen. Die Bewegungsfähigkeit der Zellen reduzierte sich um 90 Prozent.

Das britische Forscherteam unter der Leitung von Tony NG glaubt, dass die neue Gentherapie insbesondere gegen Tumore mit hochaktivem PKC-alpha wirksam ist. Die Mediziner suchen nach den erfolgreichen Laborversuchen den bestmöglichen Weg, das Virus in Tumore einzubringen. "Noch in dieser Dekade wird man aber sehen, dass die Gentherapie eine zunehmende Rolle in der Krebsbehandlung einnehmen wird", resümiert Cancer-Research-CEO Paul Nurse.

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