Zweite Algenart mit rätselhaften Chloroplasten-Komplexen entdeckt
Reinhard Schnetter
Es gibt kriechende, im Wasser schwebende und festsitzende Stadien. Die Zellen letzterer sind von einer farblosen Hülle (Lorica) bedeckt, die eine Pore hat. Aus der Pore tritt ein verzweigter Plasmastrang, ein Scheinfüßchen oder Pseudopodium, aus, der mit entsprechenden Strukturen benachbarter Zellen verschmelzen kann. Auf diese Weise entsteht ein netzartiges Plasmodium, welches eine Einrichtung zum Fang und Verdauen anderer Organismen, wie etwa Kieselalgen oder Bakterien, darstellt. Beide Synchroma-Arten sind mixotroph, das heißt, sie ernähren sich sowohl durch die für Pflanzen durch ihre Chloroplasten mögliche Fotosynthese als auch durch für Tiere charakteristische Aufnahme kompletter anderer Organismen oder Teilen von ihnen. Genetische Untersuchungen ergaben, dass beide sich durch ihre Zellgröße voneinander unterscheidenden Arten parallelen Entwicklungslinien angehören. Verschiedene Herkünfte beider Species zeigen jeweils genetische, jedoch keine großen morphologischen Unterschiede.
Originalveröffentlichung
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Originalveröffentlichung
M. Schmidt, S. Horn, K. Flieger, K. Ehlers, C. Wilhelm & R. Schnetter (2012): Synchroma pusillum sp. nov. and other new algal isolates with chloroplast complexes confirm the Synchromophyceae (Ochrophyta) as a widely distributed group of amoeboid algae. Protist 163(4), Juli 2012: 544-559.
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