Teflon als kalorienarme Magenfüllung, Kühe mit Zebra-Streifen und die Physik von klumpender Pastasauce
Bizarr, aber brillant: Ig-Nobelpreise 2025 verliehen
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Die Ig-Nobelpreise, die jährlich an Forschungsarbeiten verliehen werden, die "Menschen zuerst zum Lachen und dann zum Nachdenken bringen", fanden dieses Jahr zum 35. Mal statt. Bei der Zeremonie an der Boston University wurden zehn Preise für ungewöhnliche wissenschaftliche Leistungen verliehen, die von Klumpenbildung in Pastasaucen bis zur Wirkung von Alkohol auf die Flugfähigkeit von Fledermäusen reichten.
Biologie: Kühe mit Zebra-Streifen werden seltener von Fliegen gebissen
Der Ig-Nobelpreis für Biologie ging an ein japanisches Forscherteam um Tamoki Kojima, das untersuchte, ob Kühe mit aufgemalten Zebra-Streifen weniger häufig von Fliegen gebissen werden. Die Wissenschaftler konnten tatsächlich nachweisen, dass die Streifenmuster stechende Fliegen davon abhalten, auf den Tieren zu landen - eine einfache, aber effektive Methode zum Schutz der Nutztiere ohne chemische Insektizide.
Chemie: Teflon als kalorienarme Magenfüllung
Der Chemiepreis wurde an Rom Naftalovich, Daniel Naftalovich und Frank Greenway verliehen, die experimentierten, ob der Verzehr von Teflon (Polytetrafluorethylen) eine gute Methode sein könnte, um das Nahrungsvolumen und damit das Sättigungsgefühl zu erhöhen, ohne dabei den Kaloriengehalt zu steigern. Die Forscher konnten nicht persönlich anwesend sein, aber ihre Akzeptanzrede wurde stellvertretend von einem Nobelpreisträger verlesen.
Physik: Die Wissenschaft hinter klumpender Pastasauce
Ein internationales Team aus Italien, Spanien, Deutschland und Österreich erhielt den Physikpreis für ihre Entdeckungen zur Physik von Pastasauce. Giacomo Bartolucci und Kollegen untersuchten insbesondere den Phasenübergang, der zur Klumpenbildung führen kann - ein Phänomen, das besonders bei der Zubereitung von Cacio e Pepe auftreten kann und zu unangenehmen Esserlebnissen führt. Die Forscher entdeckten, dass die Zugabe von Stärke diesen unerwünschten "Mozzarella-Effekt" verhindern kann.
Ernährung: Wenn Eidechsen Pizza wählen
Der Ernährungspreis ging an ein internationales Team aus Nigeria, Togo, Italien und Frankreich. Danielle Dendi, Gabriel Segniagbeto, Roger Meek und Luca Luiselli erforschten, wie bestimmte Eidechsenarten verschiedene Pizzasorten auswählen. Die Studie zeigte, dass die in Küstenorten von Togo lebenden Agamen-Echsen eine besondere Vorliebe für weggeworfene Pizza haben und sich dabei ähnlich wie Italiener verhalten - mit einer besonderen Vorliebe für Käse.
Weitere skurrile Auszeichnungen
Der Literaturpreis ging posthum an Dr. William B. Bean, der 35 Jahre lang das Wachstum eines seiner Fingernägel akribisch dokumentierte. Den Psychologiepreis erhielten Forscher aus Polen, Australien und Kanada für ihre Untersuchung darüber, was passiert, wenn man Narzissten (oder anderen Menschen) sagt, dass sie intelligent sind.
Im Bereich Pädiatrie wurden Wissenschaftler ausgezeichnet, die erforschten, was ein stillendes Baby erlebt, wenn die Mutter Knoblauch isst. Der Friedenspreis ging an ein Team, das nachwies, dass Alkoholkonsum manchmal die Fähigkeit verbessert, eine Fremdsprache zu sprechen - besonders bei Deutschen, die nach einem Bier besser Niederländisch sprechen können.
Der Preis für Luftfahrt wurde einer internationalen Forschergruppe verliehen, die untersuchte, ob Alkoholkonsum die Flug- und Echoortungsfähigkeiten von Fledermäusen beeinträchtigt. Den Engineering-Design-Preis erhielten indische Forscher für ihre Analyse, wie übelriechende Schuhe das Nutzungserlebnis eines Schuhregal beeinflussen.
Die Zeremonie wurde wie üblich von Nobelpreisträgern begleitet, die die Preise überreichten, und beinhaltete eine Mini-Oper zum Thema "Die Plagen der Gastroenterologen" sowie den traditionellen Papierflieger-Wurf. Ein besonderes Highlight war auch das 24/7-Vortragsformat, bei dem komplexe Themen erst in 24 Sekunden erklärt und dann in genau sieben Worten zusammengefasst wurden.
Mögen die diesjährigen Preisträger uns daran erinnern, dass auch die skurrilste Forschung wertvolle Erkenntnisse liefern kann - und dass Wissenschaft durchaus unterhaltsam sein darf.