Mit Blitzlicht kleinsten Tropfen auf der Spur: Droptical regelt Dispensing-Prozesse mit innovativer „Nano-Cam“

Gründer im Interview: Droptical

09.03.2023 - Deutschland

Die droptical GmbH ist ein Start-Up aus Nürnberg und entwickelt Tropfenerzeuger sowie Kameratechnik im Miniaturformat. Angefangen hat unsere Geschichte mit einer Auftrags-Entwicklung für eine Kamera zur Fehleranalyse eines Dispensing-Prozesses. Daraus sind einige tolle Ideen entstanden – sowohl für Dispenser-, als auch für Kameratechnik. Das besondere an unseren Systemen: Sowohl der Dispenser als auch die Kamera sind sehr kompakt und dadurch nahezu überall integrierbar, zudem preisgünstig und mit einzigartigen Features. 

Droptical

v.l.n.r. Daniel Föste, Jonas Heelein, Matthias Leininger

Welche Herausforderung löst Droptical? Was ist Eure große Vision?

Wir suchen die beste Lösung für den Kunden und setzen diese schnell und effizient um – dabei steht die einfach und intuitive Bedienbarkeit stehts im Fokus. Spezialisiert sind wir auf kameragestützte Vermessungsaufgaben (z.B. Werkzeugvermessung oder kleinste Tropfen im Flug) sowie kostengünstige Mikro-Jet-Dispenser für wässrige Fluide. Zu diesen Themen haben wir bereits zwei Patente eingereicht.

Der Dispenser soll möglichst in Kollaboration oder einem Joint Venture in ein Serien-Produkt integriert werden. Fokussiert sind wir dabei auf den Bereich Liquid Handling, also alle Prozesse, bei denen Flüssigkeiten hochgenau dosiert werden. Der Dispenser soll über eine kameragestützte Regelung verfügen und somit unschlagbare Präzision und Prozesssicherheit gewährleisten.

Ein funktionierender Prototyp existiert bereits, doch sehen wir die Entwicklung der integrierten „Nano-Cam“ bis zur Serienreife als unsere vermutlich größte Herausforderung an.

Unser Ziel ist es, die oft ungeregelten Prozesse im Bereich des Liquid Handlings regelbar zu machen und damit die Produktqualität zu verbessern und Ausschuss zu vermeiden. 

Wie seid Ihr auf die Idee gekommen?

Die Idee für den Dispenser kam während einer gemeinsamen Auftrags-Entwicklung, bei der eine preiswerte Kamera zur Qualifizierung eines Mikro-Jet-Dispensers entwickelt werden sollte. Anlass für das Projekt waren die unzureichende Genauigkeit sowie Präzision des eingesetzten Dispensers. Während dieser Entwicklung kam die Idee auf, wie man einen eigenen Dispenser mit kostengünstigen Komponenten herstellen könnte. Günstiger und besser!

Wie war Euer Entwicklungsprozess? Was waren die größten Herausforderungen und Rückschläge? Was waren die größten Erfolge?

Der allererste Prototyp entstand aus dem Innenleben eines Aktenordners, einem Elektromagnet, einem Arduino und natürlich Klebeband – und dennoch war das Ergebnis vielversprechend.

Daraufhin wurden erste 3D-Druckteile konstruiert, bestellt und die Ansteuersoftware verfeinert. Die im Vorfeld entwickelte Kamera half nun auch bei der Qualifizierung des eigenen Dispensers. 

Wie war die Reaktion des Marktes und der Branche?

Das Feedback der laufenden Pilotprojekte war bislang „erstklassig“. Die Kamera wurde bereits an verschiedene Kunden verkauft und soll als erstes Serienprodukt bereits Mitte des Jahres auf den Markt kommen.

Auch der Dispenser erzeugt positive Rückmeldung. Aufgrund der neuartigen Mechanik sind hier jedoch noch weitere Iterationen, Tests sowie eine Belastbarkeitsstudie notwendig. Wir planen die erste Kleinserie gegen Ende des Jahres.

Würdet Ihr diesen Weg wieder gehen - oder gibt es etwas, was Ihr anders machen würdet?

Viele viele Stunden für Entwicklung, Exist-Antrag, Pilotprojekt, etc… und das alles parallel zur Angestelltentätigkeit und zur Familie.

Erfahrung, jede Menge Ehrgeiz, keine Scheu vor kaltem Wasser und sicherlich auch etwas Glück sind schon notwendig, wenn man ein Start-Up gründet. Wir drei geben in allen Bereichen Vollgas, ich denke auch aus diesem Grund läuft alles wie am Schnürchen. Die Antwort lautet daher: Klares Ja! Wir würden alles wieder so machen. 

Was können andere von Eurer Start-up-Geschichte lernen?

„Einen Schritt zurück gehen und das ganze nochmal aus einem anderen Blickwinkel betrachten. Was ist eigentlich nochmal das Ziel? braucht der Kunde das wirklich?“ Dieser Satz ist in unserem Büro häufig zu hören und ist Teil unserer Philosophie.

Bei einem Startup gibt es extrem viel zu tun! Man sollte keine Scheu haben etwas Geld für fremde Expertise in die Hand zu nehmen, das spart euch sehr viel Zeit und noch viel mehr Nerven – und letztendlich auch Geld. Bei uns war das z.B. ein externer Dienstleister für die Programmierung spezieller Softwarebausteine oder Studierende zur Unterstützung von allem Möglichen.

Kontakte aus der gleichen oder einer ähnlichen Branche sind extrem hilfreich. Mit verschiedenen Menschen sprechen und Feedback einholen hilft oft, den richtigen Weg zu justieren.

Wir haben unsere Basis von Anfang an belastbar aufgebaut – ob Software, Technik oder Lizenzen. Wenn wir etwas gemacht haben, dann gleich richtig – nochmal anfassen kostet unnötig viel Zeit und es gibt nichts Schlimmeres, als sich ständig über das gleiche zu Ärgern

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