Breakthrough-Preis 2020 für Biochemiker Hartl und Genetiker Horwich

Bahnbrechende Entdeckung in der Erforschung der Proteinfaltungshelfer geehrt

09.09.2019 - USA

F.-Ulrich Hartl, Direktor am Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried, erhält zusammen mit US Kollege Arthur L. Horwich von der Yale School of Medicine und dem Howard Hughes Medical Institute den Breakthrough Preis in Life Sciences 2020. Die beiden Forscher werden für die Entdeckung der molekularen Proteinfaltungshelfer der Chaperone, geehrt. Werden Proteine nicht richtig gefaltet, können diese verklumpen – eine Hauptursache für neurodegenerative Krankheiten. Der Preis wird am 3. November im Silicon Valley, USA überreicht und ist mit 3 Millionen US Dollar der höchst dotierte Wissenschaftspreis der Welt.

Proteine sind kleine molekulare Maschinen und übernehmen eine Vielzahl von Funktionen. Um diese Funktionen auszuüben, müssen neu hergestellte Proteine dafür in eine spezifische, dreidimensionale Struktur gefaltet werden. In den achtziger Jahren zeigte Hartl zusammen mit seinem Kollegen Horwich, dass sich die meisten neu hergestellten Proteine nicht spontan in ihre funktionale Form falten, sondern Proteinfaltungshelfer, die Chaperone, benötigen. Dies widersprach der damals gängigen Meinung. Die Forscher entdeckten, dass bestimmte Chaperone käfigähnliche „Faltungsmaschinen“ sind. Diese Chaperone bieten den neu hergestellten Proteinen eine schützende Umgebung. Dort können sich die Proteine in ihre funktionelle Form falten.

Fehlgefaltete Proteine verklumpen und sind eine Hauptursache für schwerwiegende neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer oder Parkinson. Des Weiteren spielen Fehler in der Proteinfaltung eine entscheidende Rolle beim Altern. Die Erkenntnisse über die Chaperonen Funktionen leisten einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung neuer Therapiemöglichkeiten.

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