Revolution in der Gen-Forschung
Ein Forschungsprojekt der Professorin Ann Ehrenhofer-Murray am Zentrum für Medizinische Biotechnologie (ZMB) der Universität Duisburg-Essen zur Kontrolle der Genexpression hat jetzt die Fachzeitschrift "Proceedings of the National Academy of Science" (Nationale Akademie der Wissenschaften der USA) aufmerksam werden lassen. Die Wissenschaftlerin berichtet in der Publikation über die entscheidende Rolle zweier Enzyme bei der Genexpression. "Diese sorgen eigentlich dafür, dass die Bereiche der DNA, die für Wachstum und Entwicklung benötigt werden, zugänglich sind, während andere Regionen gezielt still liegen, und nicht gelesen werden", erklärt Ehrenhofer-Murray.
Ihre Forschungen haben nun ergeben, dass die Enzyme "Sir2" und "Rpd3" regelrecht um die Kontrolle der Genexpression konkurrieren. Überwiegt die Aktivität von Rpd3, kann die Genexpression von Sir2 nicht mehr abgeschaltet werden - und auch fehlerhafte und nicht benötigte Teile der DNA werden abgelesen. "Es ist überraschend, dass zwei Enzyme, die eigentlich ähnliche chemische Reaktionen bewirken, einen solch gegensätzlichen Effekt auf die Genexpression haben", so die Wissenschaftlerin. "Die Art und Weise, wie diese Enzyme interagieren und gegeneinander arbeiten, war bisher völlig unbekannt."
Mit diesen Ergebnissen können sich die Genetiker nun auf die Suche nach der Ursache von Krankheiten machen, die womöglich aus einer zu starken Aktivität des Enzyms Rpd3 resultieren.
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