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Exophthalmus



Klassifikation nach ICD-10
H05.2 Exophthalmus
H06.2* Exophthalmus bei Funktionsstörung der Schilddrüse
(E05.0+) (Hyperthyreose mit diffuser Struma
Basedow-Krankheit)
ICD-10 online (WHO-Version 2006)

Der Exophthalmus (syn. Protrusio bulbi, Ophthalmoptose) ist das pathologische Hervortreten des Augapfels aus der Augenhöhle (Orbita).  

Inhaltsverzeichnis

Symptome

Ursache

Endokriner Exophthalmus

(syn. endokrine Orbitopathie)

Beim Morbus Basedow, bei der Ord-Thyreoiditis und bei der Hashimoto-Thyreoiditis kann es krankheitsbegleitend zu autoimmunen Entzündungen im Bereich der Orbita, speziell im orbitalen Fett, kommen. Diese Entzündung führt zur Anschwellung des retrobulbären Gewebes und zur Proliferation. Der Exophthalmus ist in der Mehrzahl der Fälle beidseitig.

Exophthalmus pulsans

Ein pulsierender Exophthalmus findet sich bei meist traumatischen arteriovenösen Kurzschlüssen zwischen Orbitalvenen und Orbitalarterien bzw. dem Sinus cavernosus.

Orbita-Phlegmone

Bei der Orbita-Phlegmone ist das Gewebe der Orbita diffus entzündet. Entzündungsbedingt kommt es zum Anschwellen des orbitalen Gewebes und Verdrängung des Augapfels nach vorne.

Exophthalmus bei orbitalen Tumoren

Im Bereich der Augenhöhle kommen gutartige und bösartige Tumoren vor (z. B. gutartig: Hämangiom, Neurinom; bösartig: Neuroblastom, Retinoblastom u. a.). Durch das Tumorwachstum kommt es zum Verdrängen des Augapfels nach vorne. Auch Metastasen bzw. Mitbeteiligung der Augenhöhle bei meist bösartigen Systemerkrankungen (z. B. Lymphom, Leukämie, Histiozytose X) kommen vor. Der Exophthalmus ist meist einseitig.

Exophthalmus intermittens

Dabei handelt es sich um einen von der Kopfhaltung abhängigen Exophthalmus bei angeborener oder erworbener Varikose im Bereich der Orbita. Je nach Kopfhaltung kommt es zur Stauung in dem varikösen Gefäß mit einem Hervortreten des Augapfels.

Diagnostik

 

Klinische Untersuchung

Man betrachtet beide Augäpfel von hinten oben am sitzenden Patienten und kann so das Ausmaß abschätzen und eine Seitendifferenz feststellen.

Exophthalmometer

objektive Messung des Exophthalmus sowie der Progression/Rückbildung mit Hilfe des Exophthalmometer nach Hertel

Bildgebung

Mit Hilfe von CT und MRT lassen sich die Strukturen der Orbita darstellen. Dadurch lassen sich Tumoren oder Entzündungen diagnostizieren. Auch der Ultraschall wird zur Diagnostik der Orbita verwendet.

Laboruntersuchungen

Auskultation

Bei arteriovenösen Kurzschlüssen lässt sich ein Puls-synchrones Geräusch auskultieren.

Schweregrad-Einteilung

  • Grad I: Rückzug des Oberlides (Dalrymple-Phänomen), Konvergenz-Schwäche (Moebius-Zeichen).
  • Grad II: Beteiligung des (äußerlich beurteilbaren) Bindegewebes: Lidschwellungen, Chemosis, Tränenträufeln, Photophobie
  • Grad III: Vorwölbung des Augapfels mit und ohne Lidschwellungen (objektivierbar durch Einsatz des Exophthalmometers nach Hertel) = "pathologische Hertelwerte"
  • Grad IV: mit Blockierungen der Augenmuskeln: unscharfe Bilder oder Doppelbilder
  • Grad V: mit Hornhautbeteiligung: meistens austrocknender Augapfel (Lagophthalmus) mit Trübungen und Oberflächenzerstörung (Ulzeration) der Hornhaut (Cornea)
  • Grad VI: Beteiligung des Sehnervs (Nervus opticus): Sehausfälle bis Sehverlust

Therapie

Die Therapie des Exophthalmus richtet sich nach der zugrundeliegenden Grunderkrankung. Phlegmone bzw. Abszesse müssen evtl. entlastet und antibiotisch behandelt werden. Tumore oder retrobulbäres Fett können chirurgisch angegangen werden.

Komplikationen


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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Exophthalmus aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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