Froschgift gegen Krankheiten

Bioaktive Substanzen im Sekret von Amphibien eröffnen neue Chancen für Medikamente

24.01.2002
Derry - Nordirische Wissenschaftler um Chris Shaw von der Universität Ulster (http://www.ulst.ac.uk) fanden im Hautsekret eines australischen Baumfrosches ein Antibiotikum mit einer neuen Wirkweise. Jetzt untersucht der Forscher Extrakte von chinesischen Heilpflanzen und Amphibiengifte, um Diabetes mellitus in den Griff zu bekommen. Die Moleküle des Sekrets verschiedener Frösche wiesen antimikrobielle, antikanzerogene, vasoaktive, Insektizide oder wurmtötende Substanzen auf. Das Froschsekret wirkt extrem auf Keime jeglicher Art: es lässt die Hülle von Krankheitserregern förmlich platzen. Dadurch könnten sich Bakterien fast unmöglich vor der Wirkung des Giftes schützen. "Das Gleiche gilt im Prinzip auch für das Gift der Gabun-Viper, einer der giftigsten Schlangen Afrikas und verschiedener Skorpione", so der Forscher. "Wir wollen alle diese Substanzen ganz genau untersuchen, um die Wirkweise der Gifte zu studieren." Studien mit den Pflanzen Aegle marmelos, Toddalia asiatica und Houttuyniae cordata, die seit Jahrhunderten in der Traditionellen Chinesischen Medizin Verwendung finden, laufen gerade. Dabei wollen die Forscher die aktiven Substanzen der Heilkräuter untersuchen. Auch die Erforschung der Peptide in Giften anderer afrikanischer Schlangen und des Hautsekrets des Großen Mexikanischen Blatt-Frosches Pachymedusa dacnicolor stehen am Programm der biomedizinischen Abteilung.

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