Deutsche Vioxx-Patienten reichen in USA Klage ein
(dpa) Die ersten vier deutschen Vioxx-Patienten haben in den USA ihre Klage gegen den amerikanischen Pharmakonzern Merck & Co eingereicht. Das bestätigte die Berliner Kanzlei Andreas Schulz, die insgesamt 1042 Vioxx-Betroffene vertritt. Der Oberste Richter des zuständigen Gerichts in Chicago gehe von zwei bis vier Jahren Verfahrensdauer aus.
Die Berliner arbeiten zusammen mit der US-Kanzlei Kenneth B. Moll, wo rund 4500 Einzel- und Sammelklagen aus aller Welt zu dem umstrittenen Arthritis- und Schmerzmedikament betreut werden. «Wir haben für unsere Sammelklage aus der Vielzahl bundesweiter Fälle vier herausgesucht, deren Krankheitsgeschichte besonders gut dokumentiert sind», erläuterte Belgardt.
«In der Klageschrift werfen wir dem Konzern vor, dass er von den Risiken wusste und das Medikament trotzdem vertrieben hat», so Rechtsanwalt Andreas Schulz. Die Zahl der Vioxx-Geschädigten in Deutschland insgesamt wird auf 7000 geschätzt. Im August war Merck & Co in einem ersten Prozess in Texas zu einer Gesamtstrafe von 253,54 Millionen US-Dollar (209 Mio Euro) verurteilt worden.
Zugleich mit der US-Mutter hatte auch die deutsche Merck-Tochter MSD das Medikament am 30. September 2004 vom Markt genommen. Vioxx steht im Verdacht, Herzinfarkte und Schlaganfälle auszulösen.
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