Neuartige Antibiotikum von Pfizer mit Galenus-von-Pergamon-Preis ausgezeichnet

21.11.2003

(ots) - Am Dienstag Abend wurde der Arzneimittelhersteller Pfizer für das Antibiotikum Linezolid (Zyvoxid(R)) mit der Galenus-von-Pergamon-Medaille ausgezeichnet. "Die Entscheidung war einstimmig", so der Vorsitzende der Jury, der Pharmakologe Professor Dr. Dr. Ernst Mutschler, in seiner Laudatio. Für das wissenschaftliche Kollegium begründet sich der innovative Charakter des Antibiotikums insbesondere in der Tatsache, dass mit Linezolid nach über 30 Jahren erstmals wieder eine neue Antibiotika-Klasse in Deutschland eingeführt werden konnte. "Für Patienten mit schweren Infektionen stellt die Therapie mit Linezolid durch den neuartigen Wirkmechanismus eine entscheidende Verbesserung dar", so Mutschler. Die Auszeichnung nahmen Dr. Michael Warmbold, Director Medical Affairs, und Dr. Rudolf Ertl, Business Unit Director, von Pfizer Deutschland bei der Eröffnungsfeier der MEDICA 2003 in Düsseldorf entgegen.

Angesichts der Tatsache, dass die Antibiotika-Resistenzen in den letzten Jahren weltweit gravierend zugenommen haben, sei es notwendig, neue Substanzen zu entwickeln, die sich in ihrem Wirkmechanismus wesentlich von den bisherigen Mitteln unterscheiden, erläuterte Mutschler. Dieser Schritt ist dem Arzneimittelhersteller Pfizer jetzt mit Linezolid (Zyvoxid(R)) gelungen. Mutschler sieht in dem neuartigen Antibiotikum daher eine entscheidende Bereicherung der Behandlungsoptionen bei lebensbedrohlichen Infektionen. Auch resistente Keime, die bislang nur schwer behandelbar waren, können weitaus erfolgreicher bekämpft werden. Linezolid ist zudem gut verträglich.

Für Pfizer ist dies bereits der zweite Galenus-Preis in diesem Jahr. Erst im Mai 2003 erhielt das Pharmaunternehmen in Paris den begehrten internationalen Prix-Galien und wurde damit für die Entwicklung des neuen Antimykotikums Voriconazol (Vfend(R)) ausgezeichnet. Mit Voriconazol können lebensbedrohliche Pilzinfektionen erfolgreich behandelt werden.

Der Galenus-von-Pergamon-Preis ist Teil einer internationalen, seit 1970 bestehenden Preis-Initiative, die ihren Ausgangspunkt in Frankreich nahm. Inzwischen sind elf Länder in Europa und Nordamerika beteiligt. Der Galenus-von-Pergamon-Preis fördert seit 1985 die pharmakologische Forschung in Deutschland und wird bereits zum 14. Mal - seit 1992 alle zwei Jahre - vergeben. Der Ärzte Zeitung Verlag vertritt in der internationalen Stiftergemeinschaft die Bundesrepublik Deutschland und stiftet den nationalen Preis. Der Verlag beruft auch das unabhängige Gremium aus 13 renommierten Wissenschaftlern, die über die Preisvergabe entscheiden.

Galenus (Galen) von Pergamon gilt - neben Hippokrates, dessen Lehre er vertrat - als einflussreichster Arzt der Antike. Er wurde um 130 n. Chr. in der kleinasiatischen Stadt Pergamon im griechischsprachigen Teil des römischen Reiches geboren. Mit ihm erlebte die Medizin der Antike einen zweiten Höhepunkt. Seine Lehrmeinungen strahlten zum Teil bis in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts aus.

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