Körpereigenes Ozon könnte Arterien verkalken lassen

06.11.2003
(dpa) - Körpereigenes Ozon ist möglicherweise an der Verkalkung von Arterien beteiligt. Wie ein internationales Wissenschaftlerteam im US-Journal «Science» (BD. 302, S. 1053) berichtet, entsteht das Reizgas vermutlich in arteriellen Ablagerungen. Dort baue es Cholesterin zu giftigen Molekülen um, welche die Adern weiter schädigten. Die Forscher hoffen, auf Grundlage der neuen Erkenntnisse einen Test zur Arteriosklerose- Früherkennung entwickeln zu können. Im vergangenen Jahr hatten die Wissenschaftler um Paul Wentworth vom Scripps-Forschungsinstitut im kalifornischen La Jolla erstmals gezeigt, dass Ozon als Bestandteil des Immunsystems in biologischen Prozessen überhaupt eine Rolle spielt. Sie vermuten, dass das Molekül an vielen Entzündungsprozessen beteiligt sein könnte. Auch Arteriosklerose ist von Entzündungsreaktionen begleitet. Deshalb untersuchten die Forscher in der nun vorgestellten Arbeit die arterielle Plaques erkrankter Gefäße. Diese Ablagerungen verstopfen im Verlauf der Erkrankung zunehmend die Blutbahn. Die Wissenschaftler fanden in den Plaques Moleküle, die nur bei der Umwandlung von Cholesterin durch Ozon entstehen können. In einem zweiten Schritt suchten sie diese so genannten Oxysterole im Blutplasma von Arteriosklerose-Patienten - und entdeckten sie auch dort. Mit einem Test, der Oxysterole im Blut nachweist, könnte möglicherweise Arteriosklerose einfacher erkannt werden, meinen die Forscher. dpa fag yyzz tim

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