La Jolla/Kalifornien - US-Forscher haben ein neues Protein entdeckt und isoliert, das
Kälte-Emfindlichkeit über die
Haut vermittelt. Verschiedene
Labors konnten
Rezeptoren, die Hitze, Wärme und Kälte registrieren,
identifizieren. Die Entdeckung eines Kälte-vermittelnden
proteins ließ jedoch
bislang auf sich warten. Den Erfolg verbuchten Wissenschaftler des
Scripps Research Institutes (TSRI) und des
genomics Institutes der
Novartis Research Foundation (GNF).
"Das Kälterezeptor-Protein ANKTM1 wurde übersehen, weil es mit Wärme-,
Hitze- und Kälterezeptoren nur entfernt verwandt ist", berichten die
Forscher des TSRI, Ardem Patapoutian und Gina Story. Im Labor stellte
sich aber heraus, dass das Protein zwar nicht wie ein
Temperatur-Rezeptor
aussieht, aber wie ein solcher agiert. Das
Ionenkanal-Protein ANKTM1 ist
bei Raumtemperatur und darüber inaktiv. Bei Temperaturen unter 15 Grad
Celsius öffnet sich der Kanal. Positiv geladene Ionen strömen in den
langen Fortsatz der
Nervenzelle, das Axon. Über diese Leitungsbahn wird
das elektrische Signal über Nerven in das
Gehirn geleitet und so "Kälte"
kommuniziert.
Bedeutender Weise ist ANKTM1 "Nachbar" von TRPV1, einem Mitglied der
TRP-Kanalfamilie. TRPV1 spielt bei
Entzündungen bzw. der
Schmerz-Vermittlung an das Gehirn eine Rolle. Zurzeit untersuchen Forscher
verschiedene Substanzen, die TRPV1 blockieren. Da ANKTM1 in den selben
Neuronen exprimiert wird, "könnte auch dieses Protein Ziel neuer
Schmerz-
Therapeutika werden", so Patapoutian. Die Forschungsergebnisse dieser Arbeit erscheinen
im Fachblatt Cell.