Deutschland nimmt Vorreiterrolle in Systembiologie-Förderung ein
Virtuelle Zelle für gezielte und kostengünstige Medikamenten-Entwicklung
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) steigt in die Förderung der Systembiologie ein und schließt zu den Förderaktivitäten in den USA und Japan auf. Darauf hat das BMBF heute hingewiesen. Insgesamt 50 Millionen Euro investiert das BMBF in diese junge und viel versprechende Forschungsdisziplin, um sich bereits von Beginn an eine Spitzenposition in Europa zu sichern. Für den Aufbau des neuen Kompetenznetzes mit Schwerpunkt auf das Modellsystem Leberzelle (Hepatozyt) wurden von einem internationalen Gutachtergremium drei interdisziplinäre Großverbünde und sieben Einzelprojekte zur Förderung vorgeschlagen.
Die Systembiologie verzahnt und kombiniert Methoden aus Biologie, Mathematik, Systemwissenschaften und Informatik. Das derzeit undurchdringliche Datenmaterial über biologische Systeme, beispielsweise einer Zelle, soll im Computer zu einem Gesamtbild modelliert werden. Im Fokus steht die Schaffung virtueller Zellen, die die funktionellen Zusammenhänge der einzelnen Zellkomponenten bis auf die molekulare Ebene abbilden und Reaktionen auf äußere Einflüsse simulieren und vorhersagen können. Dadurch wäre erstmals ein ganzheitliches Verständnis der Lebensfunktionen und der den Krankheiten zugrunde liegenden Mechanismen möglich und eine wichtige Voraussetzung für die gezielte Suche nach wirksamen Medikamenten mit geringen Nebenwirkungen geschaffen. Zusätzlich könnte die Zahl der Tierversuche reduziert werden und damit die Therapieentwicklung auch schneller und kostengünstiger erfolgen.
In den USA und Japan haben sich bereits größere Initiativen zur Systembiologie formiert. Mit der Ausrichtung der größten Internationalen Systembiologie-Konferenz (ICSB) im Jahr 2004 in Heidelberg wird Deutschland einen weiteren wichtigen Schritt zu einer erfolgreichen internationalen Positionierung machen.
Mehr Informationen zum Förderschwerpunkt "Systeme des Lebens - Systembiologie" sind unter http://www.systembiologie.de oder beim Projektträger Jülich (PTJ) unter http://www.fz-juelich.de/ptj/contentory/index.lw?index=589 abrufbar.
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