Ratiopharm sieht Patentschutz als größten Kostentreiber im Gesundheitswesen

26.11.2002

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Patentschutz auf Medikamente treibt nach Ansicht des Chefs des deutschen Generika-Herstellers ratiopharm, Claudio Albrecht, die Kosten für das deutsche Gesundheitswesen nach oben. Durch Schein-Innovationen würden der Patentschutz auf bestimmte Medikamente künstlich verlängert und der Verkaufspreis hierfür gleichzeitig deutlich angehoben, sagte Albrecht der "Welt am Sonntag". "Ich halte dies für einen Missbrauch der Patentgesetze, und dem muss man einen Riegel vorschieben".

Hersteller so genannter Nachahmerpräparate (Generika) wie Ratiopharm könnten gleiche Medikamente zum halben Preis anbieten. Dies verhindere der Patentschutz, der zudem von den Pharmaherstellers ausgenutzt werde.

"Bei den Preisen, die die Originalhersteller verlangen, verdienen die in den 20 Jahren das Geld, das sie in die Forschung stecken mussten, doppelt und dreifach zurück", sagte der Ratiopharm-Chef. "Irgendwann muss freier Wettbewerb möglich sein, um den Preis für den Patienten auf ein vernünftiges Niveau zu bringen."

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