Kakao-Flavanole wirken blutdrucksenkend und verbessern die Gefäßfunktion bei Gesunden

Studien zeigen, dass Flavanole aus Kakaobohnen helfen können, die kardiovaskuläre Gesundheit zu erhalten

14.09.2015 - Deutschland

Zwei aktuell publizierte Studien in Age und dem British Journal of Nutrition zeigen, dass Kakao-Flavanole die Herz- und Gefäßfunktion verbessern und die Beanspruchung des Herzens während des Alterungsprozesses verringert. Die Studien liefern damit neue Daten, die darauf hinweisen, dass die regelmäßige Aufnahme von Kakao-Flavanolen das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen senkt. Flavanole sind sekundäre Pflanzenstoffe der Kakaobohne, die zur Gruppe der Polyphenole gehören.

Mit zunehmendem Alter werden unsere Blutgefäße weniger flexibel und dehnungsfähig, das Risiko für Bluthochdruck steigt. Die Steifigkeit der Arterien und die schlechtere Gefäßfunktion sind eng verknüpft mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, der weltweit häufigsten Todesursache. „Mit der älter werdenden Bevölkerung wird die Zahl von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Herzinfarkten und Schlaganfällen unweigerlich steigen“, sagt Prof. Dr. Malte Kelm, Direktor der Klinik für Kardiologie, Pneumologie und Angiologie des Universitätsklinikums Düsseldorf und wissenschaftlicher Leiter des EU-Projekts FLAVIOLA. „Daher ist es wichtig, die Schlüsselrolle von Ernährung und ihren Einfluss auf das kardiovaskuläre Risiko zu verstehen. In den Studien wollten wir untersuchen, welchen Einfluss Flavanole enthaltende Lebensmittel auf den möglichst langen Erhalt der kardiovaskulären Gesundheit haben können.“ Flavanole sind in vielen alltäglichen Lebensmitteln vorhanden, z.B. Äpfeln, Trauben, Teeblättern und Kakaobohnen. In den herkömmlichen Produktionsprozessen, wie bei der Herstellung von Schokolade, werden die wertvollen Wirkstoffe allerdings meistens zerstört.

Die zwei randomisierten, doppelblinden Studien bauen auf früheren Ergebnissen, die eine Erhöhung der Elastizität der Blutgefäße und eine Senkung des Blutdrucks gezeigt hatten. Die meisten dieser Untersuchungen wurden jedoch an Personen mit hohem Herz-Kreislauf-Risiko durchgeführt, wie Rauchern, Hypertonikern und Menschen mit koronarer Herzerkrankung. Die beiden aktuell publizierten Studien in Age und BJN sind die ersten, die die unterschiedlichen Effekte der Flavanole auf Blutgefäße gesunder Probanden und Menschen mit geringem Risiko bzw. ohne Hinweise auf eine kardiovaskuläre Erkrankung untersucht haben.

„Wir konnten feststellen, dass die Einnahme von Flavanolen wichtige Parameter der kardiovaskulären Gesundheit auch bei Gesunden signifikant verbessert“, erklärt Prof. Dr. Malte Kelm. Besonders deutlich fiel in der im British Journal of Nutrition veröffentlichten Studie mit 21 Prozent die Verbesserung der Vasodilatation, der Erweiterungsfähigkeit der Blutgefäße, aus. Sie zeigt die gute Funktion der Gefäßwand und ist verknüpft mit einem geringeren Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen. Weiterhin sank bei den untersuchten Studienteilnehmern der Blutdruck (ebenfalls um 4,4 mmHG systolisch, diastolisch um 3,9 mmHg) und die Cholesterinwerte verbesserten sich.

Zusammen zeigen die Ergebnisse der beiden Studien, dass Flavanole die altersbedingten Veränderungen der Blutgefäße effektiv abmildern können und damit die Gesundheit des Herzens und der Gefäße auch bei gesunden und jungen Menschen schützen könnten.

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