Allergien stehen nicht mit übermäßiger Reinlichkeit in Zusammenhang
Die Forscher kamen zu dem Ergebnis, dass eine Vielzahl von Massnahmen, wie z. B. sanitäre Anlagen, saubereres Essen und Trinken sowie Antibiotika, die in den letzten 200 Jahren eingeführt wurden, den Kontakt sowohl mit schädlichen Keimen als auch mit Mikroorganismen, die unser Immunsystem regulieren, reduziert oder verändert haben. Zusammen mit anderen Faktoren, wie beispielsweise Genetik, moderner Ernährung, Umweltverschmutzung und Stress, sind wir somit anfälliger für Allergien und CEE.
"Allergien und chronisch-entzündliche Erkrankungen sind ernsthafte Gesundheitsprobleme. Einfach zu behaupten, dass eine ,übermässige Reinlichkeit' der Grund dafür sei, ist der falsche Ansatz, da dies davon abhält, die wahren und vermutlich viel komplexeren Ursachen und folglich auch die Lösungen für das Problem zu finden", kommentierte Dr. Rosalind Stanwell Smith, Honorary Senior Lecturer an der London School of Hygiene and Tropical Medicine (GB) und Mitautorin des Berichts.
Professor Sally Bloomfield, Chairman des IFH, Honorary Professor an der London School und Mitautor des Berichtsof Hygiene and Tropical Medicine (GB) und Mitautorin des Berichts, fügte hinzu: "Entscheidend dabei ist, dass wir uns von der Vorstellung verabschieden müssen, ,zu reinlich' zu sein, und somit Reinlichkeit mit Hygiene verwechseln. Wir müssen den Menschen dabei helfen, unterscheiden zu können, ob sie ihre Kinder lediglich mit ihrer Umgebung in Kontakt treten oder sie schmutzig werden lassen, und dabei darauf achten, dass sie so gut wie möglich vor potenziell schädlichen Erregern geschützt sind. Wir sollten Kinder beispielsweise dazu ermutigen, miteinander zu spielen und ungehindert mit ihrer Umgebung zu interagieren, dabei jedoch Dinge wie das Händewaschen nach dem Toilettengang, vor dem Essen, nach dem Spielen auf dem Bauernhof usw. rigoros durchzusetzen."
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