Gefälschte
Medikamente und der Schwarzmarkt sind große Probleme beim
Vertrieb von Arzneimitteln: Dadurch fließt nicht nur viel Geld in die falschen Kanäle, sondern im schlimmsten Fall kann auch die Gesundheit von Patienten gefährdet werden. Mit einer einzigartigen Lösung ist es der Erlanger november AG nun jedoch möglich, den Weg jedes Medikamentes vom Hersteller über die diversen Distributionskanäle bis hin zum Patienten lückenlos zu dokumentieren. Das Verfahren basiert auf den praktisch unendlichen Kennzeichnungs-Möglichkeiten (Codierung) von synthetisch erzeugter DNS – also der Erbsubstanz
Desoxyribonukleinsäure. Bereits sechs Wochen nach dem Markteintritt dieses Sicherheitssystems hat jetzt
Bristol-Myers Squibb (München) der november AG den Auftrag erteilt, in einem Feldversuch die eindeutige Kennzeichnungen der Packmittel eines ihrer
Medikamente zu überprüfen.
Dabei wird die Entwicklung der november AG ausgenutzt, die aus zwei Strängen bestehende DNS zu trennen und in zwei verschiedenen Medien wieder zusammenzuführen. Eine winzig kleine Menge DNS befindet sich an einer Stelle der Verpackung, das Gegenstück dazu in einem Stift. Früher war die Zusammenführung (die sogenannte
Hybridisierung) von getrennten DNS-Strängen in langwierigen Labortests erst nach vielen Stunden möglich. Heute geschieht dies auf Grund der innovativen Forschungsarbeit der november AG innerhalb weniger Sekunden. Der zusammengeführte DNS-Doppelstrang emittiert ein dem menschlichen Auge unsichtbares Licht, das aber von einem Lesegerät erkannt werden kann. Dieses Lesegerät wurde von der
Siemens AG nach den Spezifikationen der november AG entwickelt und zur Marktreife gebracht.
Ein Sprecher von Bristol-Myers Squibb sagt: „Wir können jetzt auf einfache und kostengünstige
Art den Weg eines Medikamentes verfolgen und völlig eindeutig nachvollziehen. Als erfolgreiches, weltweit tätiges Pharma-Unternehmen haben unsere Wissenschaftler das enorme Potenzial dieses Produktes sofort erkannt.“ Bristol-Myers Squibb sähe dies als wesentlichen Beitrag zum Thema Medikamentensicherheit. Die Einführung werde das Vertrauen der Patienten in die Produkte der Pharmafirma weiter stärken.
Dr. Wolf Bertling, Vorstandsvorsitzender der november AG, fügt hinzu: „Wir sehen diesen Auftrag eines Feldversuches quasi als den Ritterschlag für unsere Entwicklungsleistungen auf dem Gebiet der DNS-Forschung.“ Und weiter: „Wir glauben, daß unser Verfahren deswegen weltweit auf breiter Basis zum Einsatz kommen wird, weil es
Verpackungen,
Beipackzettel oder das Behältnis als solches zu 100 Prozent identifizierbar macht.“ Außerdem sei es sehr preiswert und ermögliche einen simplen und schnellen Test vor Ort. „Jeder, der sich für die Aktie der november AG interessiert, sollte wissen, daß von der Pharma- und
Kosmetikindustrie alleine in
Deutschland ungefähr drei Milliarden Verpackungen in Umlauf gebracht werden“, so Bertling.