Fortschritte für Patienten mit Multipler Sklerose

27.05.2010 - Deutschland

"Bis Ende 2013 dürfte es für viele Patienten mit Multipler Sklerose wesentliche Therapiefortschritte geben. Denn forschende Pharma-Unternehmen entwickeln gleich vier Präparate zur Vorbeugung weiterer Krankheitsschübe, die die bisher nötigen regelmäßigen Spritzen durch Tabletteneinnahme ersetzen könnten. Möglicherweise schützen sie sogar zuverlässiger vor neuen Schüben. Zwei der Medikamente könnten sogar schon innerhalb der nächsten zwölf Monate zugelassen werden." Das berichtete Cornelia Yzer, Hauptgeschäftsführerin des Verbands der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa), in Berlin anlässlich des Welt-MS-Tages.

Rund 130.000 Patienten in Deutschland leiden an Multiple Sklerose (MS) und damit an Lähmungen und Störungen der Sinnesempfindungen. Meist treten diese nur zeitweilig - in Schüben - auf und bilden sich anschließend weitgehend wieder zurück. Ursache sind Entzündungen im Gehirn aufgrund eines fehlgesteuerten Immunsystems. Mit den vorhanden Medikamenten lassen sich akute Symptome mildern und das Risiko, dass ein erneuter Schub auftritt, um rund ein Drittel senken.

Obwohl mit den neuen Tabletten die Therapie vieler Patienten wirksamer und einfacher werden könnte, werden aber auch weitere Präparate erprobt, die gespritzt oder infundiert werden müssen. Denn möglicherweise lassen sich mit diesen - gegen bestimmte Immunzellen gerichteten - Mitteln manche Patienten besonders wirksam vor Schüben schützen. Zwei dieser Präparate könnten bis Ende 2013 kommen.

Im Zulassungsverfahren sind derzeit auch zwei Medikamente zur Linderung der Symptome bei fortgeschrittener MS. Eins dient zur Verbesserung der Gehfähigkeit und ein anderes wirkt gegen Muskelkrämpfe, sogenannte Spasmen.

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