64 Millionen Euro zur Entwicklung RNA-basierter Therapien gegen Herzerkrankungen

Hannoveraner Start-up verfolgt einen völlig neuen Ansatz

27.08.2021 - Deutschland

Cardior Pharmaceuticals hat eine Serie-B-Finanzierung in Höhe von 64 Millionen Euro (USD 76 Millionen) abgeschlossen. Lead-Investor ist Inkef Capital, neue Co-Investoren sind Fund+, Sunstone, Hadean Ventures und Coparion. Die bisherigen Investoren LSP, BioMed Partners, Bristol Myers Squibb und der High-Tech Gründerfonds haben sich ebenfalls beteiligt.

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Symbolbild

Cardior verfolgt einen völlig neuen Ansatz zur Therapie von Herzerkrankungen. Ihr Wirkstoff CDR132L, ein Antisense-Oligonukleotid, inhibiert eine spezifische, nicht-codierende Mikro-RNA im Herzgewebe, die zu den wichtigsten Merkmalen von Herzkrankheiten beiträgt, u. a. Herzhypertrophie, Fibrose, beeinträchtigte Kontraktilität und verminderte Gefäßbildung. Anders als bislang verfügbare Behandlungen lindert diese therapeutische Strategie nicht nur die Symptome, sondern adressiert auch die Ursache von Herzversagen und bietet erstmals die Chance einer krankheitsmodifizierenden Therapie für Patienten. Ergebnisse einer erfolgreich abgeschlossenen Phase-Ib-Studie weisen darauf hin, dass der Wirkstoff gut verträglich ist. Außerdem zeigten sich erste Hinweise auf Wirksamkeit. Mit den Mitteln der Serie-B-Finanzierung wird Cardior die weitere klinische Entwicklung von CDR132L vorantreiben und die Pipeline weiter ausbauen. Zielindikationen umfassen häufige Herzerkrankungen und seltene Krankheiten, wie z. B. hypertrophe und dilatative Kardiomyopathien.

Das Konzept basiert auf wegweisenden, mehrfach preisgekrönten Forschungsarbeiten von Prof. Thomas Thum und seinem Team an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), aus der heraus das Unternehmen ursprünglich gegründet wurde. Ascenion, Technologietransferpartner der MHH, hat jahrelang eng mit ihm zusammengearbeitet und ihn bei der Umsetzung seiner Idee bis hin zu einem etablierten Unternehmen auf dem Weg zur Kommerzialisierung unterstützt.

„Patienten und Ärzte warten seit mehr als 10 Jahren auf einen Durchbruch im Bereich der Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Cardior eröffnet eine vielversprechende Chance, diesen Durchbruch zu liefern“, sagt Dr. Christian Stein, Geschäftsführer von Ascenion. „Das Team vereint exzellente Wissenschaft mit besonderer Kompetenz und Durchsetzungskraft in der Projektentwicklung und Unternehmensführung. Es ist beeindruckend, wie professionell es Entwicklungen und Meilensteine plant und bisher zuverlässig liefert.“

„Diese Finanzierung gibt uns die Möglichkeit, die Entwicklung unserer Programme weiter zu beschleunigen, um die Therapie zügig weltweit für Patienten verfügbar zu machen“, sagt Prof. Thomas Thum. „Ich bin Ascenion sehr dankbar, dass sie uns gerade in der Anfangszeit des Unternehmensaufbaus so engagiert unterstützt haben.“

Cardior ist das zweite Unternehmen in Ascenions Portfolio, das im Laufe weniger Wochen eine außergewöhnlich hohe Finanzierungsrunde abschließen konnte. Ascenion hält Anteile an Cardior. Erlöse aus einem späteren Verkauf der Anteile werden größtenteils an die LifeScience-Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Forschung ausgeschüttet. Die Stiftung stellt diese als Fördermittel für Projekte der zustiftenden Einrichtungen, einschließlich MHH, zur Verfügung.

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