„Klingeldraht“ durchschneiden und natürlichen Zelltod verhindern
Neue Erkenntnisse könnten künftig gezielte Krebstherapien unterstützen
Prof. Dr. Frank Edlich
Eine wichtige Rolle bei diesen Prozessen in der und um die Zelle spielen Hexokinasen. Diese Enzyme schneiden den „Klingeldraht“ durch, der einer Zelle signalisiert, „Selbstmord“ zu begehen. Dadurch können Tumorzellen ihren Selbstmord umgehen. „Hexokinasen erkennen das Signalmolekül und transportieren es von dem Wirkort, den Mitochondrien – den Kraftwerken im Inneren der Zelle – weg. Dieser selektive Schutzmechanismus gegen den geregelten Zelltod, auch Apoptose genannt, an den Mitochondrien in unseren Zellen könnte unter anderem eine wichtige Rolle bei der Beseitigung insbesondere von Krebszellen durch das Immunsystem spielen“, erklärt Edlich, der Direktor des Veterinär-Physiologisch-Chemischen Instituts ist. In vielen Tumortherapien wird diese „Klingel“, die den natürlichen Zelltod bewirkt, genutzt. Diese Therapien könnten effektiver werden, wenn man mit dem Wissen um den Schutzmechanismus der Zelle sicherstellt, dass der „Klingeldraht“ intakt bleibt.
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