Dem Gehirn bei der Entwicklung zugeschaut

31.08.2009 - Deutschland

Mit leuchtenden Reportern sind Münchner Wissenschaftler der Gehirnentwicklung bei Zebrafischen auf der Spur: Der Arbeitsgruppe um Dr. Reinhard Köster vom Institut für Entwicklungsgenetik am Helmholtz Zentrum München in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe von Dr. Mario Wullimann aus der Abteilung Neurobiologie der Ludwig-Maximilians-Universität München ist es gelungen, die Technik der kombinatorischen Gal4-Genetik auf den Zebrafisch Danio rerio zu übertragen und weiter auszubauen.

Mit Hilfe eines für Zebrafische angepassten GAL4/UAS-Systems können beliebige Gene gezielt in bestimmten Zellen oder Geweben aktiviert werden. Der Münchner Arbeitsgruppe ist es gelungen, die kurzzeitige Aktivität von Genen mit Hilfe von Fluoreszenzproteinen sichtbar zu machen und die Aktivität dieses leuchtenden "Reporters" durch Selbstregulation bis in erwachsene Tiere zu verlängern. Dadurch kann nun die Aktivität eines Gens in der Embryonalentwicklung mit der reifen Struktur im funktionalen Gewebe ausgewachsener Organismen korreliert werden. Diese Technik ist universal für die Untersuchung von Genaktivitäten einsetzbar.

Die Technik der kombinatorischen Gal4-Genetik wurde ursprünglich für die Taufliege Drosophila konzipiert. Das Protein GAL4 bindet dabei spezifisch an seine DNA-Erkennungssequenz UAS (Upstream Activating Sequence), wodurch ein Zielgen angeschaltet wird.

Originalveröffentlichung: M. Distel, M. F. Wullimann, R. W. Köster; "Optimized Gal4 genetics for permanent gene expression mapping in zebrafish"; Proceedings of the National Academy of Sciences USA 2009

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