QIAGEN und das CNCI schließen Partnerschaft zum Aufbau eines Screening-Programms auf Gebärmutterhalskrebs in Kalkutta

22.04.2009 - Indien

Qiagen und das Chittaranjan National Cancer Institute (CNCI) gaben den Abschluss einer Partnerschaft bekannt, um das erste groß angelegte Screening-Programm auf Gebärmutterhalskrebs für Frauen im indischen Kalkutta einzuführen. QIAGEN wird im Rahmen der Zusammenarbeit seine Tests zum Nachweis von Humanen Papillomviren (HPV), der primären Ursache von Gebärmutterhalskrebs, zur Verfügung stellen. Das CNCI wird das eigentliche Screening durchführen und je nach Bedarf die Behandlung der Patientinnen sicherstellen. Finanzielle Einzelheiten der Vereinbarung wurden nicht bekannt gegeben.

Im Rahmen des "QIAGENcares Kolkata Project" wird zum Nachweis der krebserregenden HPV-Typen und damit zur Identifikation von Frauen mit einem Erkrankungsrisiko für Gebärmutterhalskrebs die Hybrid-Capture-2 (hc2) HPV-DNA-Testtechnologie von QIAGEN eingesetzt. Diese ist auch unter dem Namen digene(R)-HPV Test bekannt. Teilnehmende Frauen werden gemäss der nationalen Leitlinien für das Gebärmutterhalskrebs-Screening in Indien ebenfalls auf Basis einer visuellen Inspektion mit Essigsäure (visual inspection with acetic acid, VIA) untersucht. Das Screening wird in mobilen Ambulanzen in verschiedenen Gemeinden rund um Kalkutta vorgenommen. Frauen, bei denen Gebärmutterhalskrebs bzw. eine Vorstufe dieser Erkrankung festgestellt wird, werden entweder sofort ambulant behandelt - ein Ansatz, der auch "Screen and treat" genannt wird - oder an das CNCI zur Nachuntersuchung überwiesen. Das Projekt beinhaltet ebenfalls eine Aufklärungskampagne, um innerhalb der Bevölkerung das Bewusstsein für HPV, Gebärmutterhalskrebs und weitere frauenspezifische Gesundheitsprobleme zu schärfen. Die Initiative ist auf eine Dauer von fünf Jahren ausgelegt und soll 50.000 Frauen erreichen.

Obwohl Gebärmutterhalskrebs eine vermeidbare Krebserkrankung mit einer bekannten Ursache ist, sterben jährlich nahezu 300.000 Frauen an dieser Krankheit, wobei 80 % der Fälle auf Entwicklungsländer entfallen. Indien verzeichnet die weltweit höchste Anzahl von Gebärmutterhalskrebserkrankungen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass jährlich mehr als 130.000 indische Frauen mit Gebärmutterhalskrebs diagnostiziert werden und über 74.000 von ihnen an dieser Erkrankung sterben. Damit ist Gebärmutterhalskrebs die häufigste Krebstodesursache in Indien; weltweit entspricht dies etwa 1/4 aller Gebärmutterhalskrebserkrankungen und der damit verbundenen Todesfälle. Die WHO schätzt außerdem, dass nur etwa 5 Prozent aller Frauen in Entwicklungsländern innerhalb der letzten fünf Jahre auf Gebärmutterhalserkrankungen untersucht wurden, im Gegensatz zu 40 bis 50 Prozent aller Frauen in Industrienationen.

Die Bedeutung der HPV-Testung für die Senkung der Häufigkeit von Gebärmutterhalskrebs und der damit assoziierten Sterblichkeitsrate von Patientinnen in Indien wurde in einer Studie der International Agency for Research on Cancer (IARC) bestätigt. Gegenstand der Untersuchung war die Evaluierung unterschiedlicher Methoden zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs. Die Studie umfasste 130.000 Frauen im indischen Bundesstaat Maharashtra. Die Ergebnisse zeigen, dass die HPV-Testung im Vergleich zu anderen Methoden wie dem Pap-Abstrich (Zytologie) oder VIA das effektivste Mittel ist, um die Inzidenz von Gebärmutterhalskrebs zu verringern. Die Studie zeigte auch, dass bereits die einmalige Testung auf HPV mit einer signifikanten Reduktion der fortgeschrittenen Gebärmutterhalskrebsfälle und damit bedingter Todesfälle assoziiert war.

Die als digene HPV Test bekannte HPV-Testplattform von QIAGEN basiert auf Molekulardiagnostik-Technologien, die auf Basis von Erbinformationen (DNA) den Nachweis von 13 so genannten Hochrisiko-Typen des krebserregenden Humanen Papillomvirus ermöglichen.

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