Studien zur gezielten Immuntherapie mit Mage-A3-ASCI zur Behandlung von Lungenkrebs und schwarzem Hautkrebs

24.06.2008

GlaxoSmithKline präsentiert beim diesjährigen Treffen der American Society of Clinical oncology (ASCO) in Chicago neue Ergebnisse zur gezielten Krebs-Immuntherapie mit MAGE-A3-ASCI (Antigen-Specific Cancer Immuntherapeutic): Die Substanz zeigte in drei Studien ihr Potenzial als gezielte Immuntherapie zur Behandlung von metastasierten Melanomen und nicht-kleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC).

"Die Ergebnisse sind ein wichtiger Schritt zur Entwicklung einer gezielten Krebs-Immuntherapie mit MAGE-A3-ASCI", sagt Professor Torsten Strohmeyer, Leiter Forschung und Medizin von GSK Deutschland. "Die Studie zeigt zum einen, dass eine Immunantwort gegen Krebszellen induziert werden konnte. Zum anderen konnte ein positiver Trend für das klinische Ansprechen nachgewiesen werden."

Eine randomisierte Phase-II-Studie untersuchte MAGE-A3-ASCI in Kombination mit zwei verschiedenen Adjuvans-Systemen bei insgesamt 72 Patienten mit metastasiertem MAGE-A3-positivem malignem Melanom der Haut. Die Patienten erhielten die Immuntherapie entweder in Kombination mit dem Adjuvans AS15 oder mit AS02B als First-Line-Behandlung (maximal 24 Immunisierungen über 4 Jahre). Die klinische Wirksamkeit wurde anhand der RECIST-Kriterien (Response Evaluation Criteria in Solid Tumors) beurteilt.

Bei vier Patienten in der AS15-Gruppe wurde ein vollständiges (CR) bzw. ein partielles Ansprechen (PR) beobachtet, also vollständige Rückbildung oder deutliche Verkleinerung des Tumors (3 CR und 1 PR). Bei zwei Patienten hielt dies über mehr als 2 Jahre an. Im AS02B-Arm zeigte ein Patient ein partielles Ansprechen über 6 Monate.1 Das Sicherheitsprofil war in beiden Gruppen ähnlich. Die häufigsten unerwünschten Ereignisse waren leicht oder mäßig ausgeprägte lokale oder systemische Reaktionen.

Mit der Bestimmung des Genexpressions-Profils im Tumorgwebe könnte es bereits im Vorfeld einer Mage-A3-Immuntherapie möglich sein abzuschätzen, ob ein Patient auf die Therapie ansprechen könnte. Zur Identifizierung spezifischer genetischer Marker wurden dazu im Rahmen einer klinischen Studie Gewebeproben aus Melanomen vor der Immunisierung untersucht. Das Ergebnis: Die Forscher konnten spezifische Gensignaturen identifizieren, die stark mit dem klinischen Ansprechen auf eine MAGE-A3-Immuntherapie assoziiert zu sein scheinen.

In einer retrospektiven Analyse wurde eine spezielle Gensignatur im Tumorgewebe vor der Behandlung gefunden, die mit einer geringeren Rezidivrate in der MAGE-A3-Behandlungsgruppe nach chirurgischer Tumorentfernung einherging. In der Patientengruppe mit der prädiktiven Gensignatur wurde eine 43%ige Verminderung des Risikos für ein Rezidiv beobachtet. Diese Ergebnisse unterstützen die bereits beim ASCO-Meeting 2007 vorgestellten Daten: Diese hatten für die Gesamtpopulation derMAGE-A3-ASCI-behandelten NSCLC-Patienten im Vergleich zur Placebogruppe eine 27%ige Verminderung des relativen Risikos gezeigt, nach chirurgischer Entfernung ein Rezidiv zu entwickeln.

GSK hat die placebokontrollierte, randomisierte klinische Phase-III-Studie MAGRIT (MAGE-A3 Adjuvant Non-Small Cell LunG CanceR ImmunoTherapy) gestartet. Weltweit soll untersucht werden, wie wirksam und sicher MAGE-A3-ASCI gegenüber einem Scheinwirkstoff ist zur adjuvanten Behandlung von NSCLC-Patienten nach operativer Entfernung des Tumors, mit oder ohne adjuvanter Chemotherapie. Insgesamt sollen über 2.200 MAGE-A3-positive Patienten im Stadium IB, II oder IIIA eingeschlossen werden. Für Deutschland werden noch Studien-Teilnehmer gesucht.

Weitere News aus dem Ressort Forschung & Entwicklung

Meistgelesene News

Weitere News von unseren anderen Portalen

Kampf gegen Krebs: Neueste Entwicklungen und Fortschritte