EMEA und FDA verlangen von Roche Informationen zu Grippemittel
Roche verteidigte die Sicherheit des umsatzstarken Grippemedikaments. Von 1,6 Million Kindern zwischen 1 und 13 Jahren, die in Japan das Medikament genommen hätten, seien 12 Kinder gestorben. Dies ergebe eine Mortalitätsrate von eins zu einer Million, rechnete David Reddy, Leiter der Grippe-Projektgruppe des Roche-Konzerns vor. Aus den USA wurden keine Todesfälle bei Kindern gemeldet, weltweit wurden bis dato 11,6 Millionen Kinder mit Tamiflu behandelt, so Reddy weiter.
FDA BEUNRUHIGT
Die FDA bezeichnete es als beunruhigend, dass Kinder in 32 Fällen nach der Einnahme von Tamiflu Halluzinationen gehabt oder sich abnormal verhalten haben sollen. Auch die zwölf Verstorbenen sollen den zumeist aus Japan kommenden Berichten zufolge Tamiflu eingenommen haben, bevor sie starben. Allerdings seien die Berichte hinsichtlich der Todesursache extrem schwierig zu interpretieren, hieß es bei der FDA.
Die EMEA möchte Informationen zu den Fällen psychischer Probleme nach der Einnahme von Tamiflu, inklusive der beiden am Montag kommunizierten Fälle von Selbsttötung in Japan. Bis dato sei kein Zusammenhang zwischen der Einnahme von Tamiflu und psychischen Beschwerden wie Wahnvorstellungen oder Verhaltensstörungen festgestellt worden, so die Behörde weiter. Die Feststellung neuropsychatrischer Probleme während der Behandlung mit Tamiflu dürfte aber ohnehin schwierig werden, räumt die EMEA ein.
So nähmen Grippepatienten oft eine ganze Reihe verschiedener Medikamente gleichzeitig ein. Zudem führe die Kombination von Influenza mit hohem Fieber oft zu neuropsychatrischen Problemen. Dies gelte insbesondere für Kinder und ältere Menschen.
Roche-Aktien verloren am Donnerstag zeitweise mehr als drei Prozent an Wert und gingen mit einem Minus von 1,87 Prozent auf 188,50 Schweizer Franken aus dem Handel.
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