Neues Lizenzmodell: Genfähren als Open Source Werkzeug für die Biotechnologie

16.02.2005

(dpa) Den Forschern der privaten Organisation Cambia um Richard Jefferson ist es gelungen, mehrere Bakterien zu so genannten Genfähren umzugestalten. Mit ihrer Hilfe lassen sich neue Erbanlagen in zahlreiche verschiedene Pflanzen übertragen.

Diese Aufgabe läßt sich seit rund 25 Jahren mit dem weithin eingesetzten Agrobakterium tumefaciens erledigen. Wenn mit dessen Hilfe ein kommerzielles Produkt entsteht, müssen jedoch Patente und Lizenzgebühren großer Biotechnologie-Firmen beachtet und bezahlt werden. Die neuen, in Australien hergestellten Genfähren hingegen bilden das weltweit erste «Open Source»-Werkzeug der Biotechnologie, erklären ihre Schöpfer, die ihr System von BIOS-Lizenzen im Fachjournal «Nature» vorstellen.

Das Schlagwort «Open Source» ist am ehesten aus der Softwareentwicklung bekannt. Open Source nutzt nicht nur demjenigen, der neue Genfähren von den australischen Forschern bestellt. Wer die Bakterien effizienter macht, gibt das Ergebnis offen weiter und lässt damit andere profitieren.

Es fällt lediglich eine kleine Gebühr an, um die Änderungen für alle Beteiligten sichtbar in einer zuverlässigen Datenbank zugänglich zu machen. Diese muss auch nur von jenen aufgebracht werden, die es sich leisten können, heißt es in den BIOS-Vorschriften (Biological Innovation for Open Society, «Biologische Innovationen für eine offene Gesellschaft»). Dieses Lizenzmodell soll den Zugang zu Techniken und deren Weiterentwicklung ermöglichen, ohne dass sich einer der Teilnehmer ein Monopol darauf sichern kann.

Hergestellt wurden die neuen Bakterien im Labor der privaten non- Profit-Forschungsorganisation Cambia. In «Nature» beschreiben die Forscher um Richard Jefferson nun, wie sie die neuen Genfähren hergestellt haben.

Die Hauptarbeit bestand darin, die für die Infektion von Pflanzen wichtigen Gene aus dem Agrobakterium herauszulösen und auf die anderen Mikroorganismen zu übertragen. Sie erzeugten drei neue Genfähren, die künftig unter dem Namen «TransBacter» firmieren. «Diese Resultate werden ohne Zweifel Auswirkungen für Pflanzenforschung und Biotechnologie haben», urteilt Stanton Gelvin von der Purdue Universität in West Lafayette.

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