Raffarin: Bei Aventis-Sanofi geht es auch um Kampf gegen Bioterror

17.03.2004

Paris (dpa) - Im Übernahmekampf der Pharmakonzerne Aventis und Sanofi-Synthélabo gibt es aus französischer Sicht auch ein nationales Interesse am Besitz von Mitteln gegen den Bioterrorismus. «Der Aufbau einer großen europäischen Pharmagruppe, die tief verankert, aber auch tief geprägt ist von den deutsch-französischen Beziehungen, ist strategisch für Frankreich», sagte Raffarin am Dienstag in Paris.

Ein nationales Interesse habe Frankreich «insbesondere an allem, was Impfstoffe betrifft, an allem, was das wissenschaftliche Potenzial von Aventis, Pasteur und Mérieux betrifft, die sehr wichtig sein können in unserem Kampf gegen den Terrorismus im allgemeinen und unseren Kampf gegen den Bioterrorismus im besonderen». Pasteur ist ein zum deutsch-französischen Pharmakonzern Aventis gehörender Hersteller von Impfstoffen; Mérieux gehört zu Pasteur.

Aus Regierungskreisen verlautete, Raffarin habe die Finanzwelt warnen wollen, «dass die wirtschaftliche und finanzielle Logik sich nicht durchsetzen» werde. Der Schweizer Pharmakonzern Novartis prüft eine einverständliche Übernahme von Aventis. Aventis wehrt sich gegen eine Übernahme durch Sanofi-Synthélabo mit dem Argument, der Preis sei zu gering und Sanofi berge Patentrisiken. Die von der Dauer her offene Angebotsfrist für Sanofis Kaufofferte im Wert von derzeit rund 46 Milliarden Euro läuft seit Montag. Eine Fusion würde in jedem Fall Tausende Arbeitsplätze in Frage stellen.

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