Gen läßt Nervenfortsätze wachsen
Jetzt hat die Arbeitsgruppe (Nicolai Savaskan, Anja Bräuer, Robert Nitsch) zwei neue Mitglieder dieser Genfamilie identifiziert (PRG-3 und -4). und PRG-3 näher analysiert ("European Journal of Neuroscience" 18 [2003] 1-9). Die Gruppe fand heraus, daß PRG 3 schon in sehr frühem Stadium an der Gehirnentwicklung beteiligt ist und beim Tier schon am 16. embryonalen Tag aktiv ist. Es reguliert die Bildung eines Proteins, das die Ausbildung und das Wachstum von Nervenzellfortsätzen, den sogenannten Achsenzylindern, steuert.
In der frühen Lebensphase ist das Gen im Gehirn relativ weit verbreitet aktiv, so im Hippokampus, im Thalamus, der Hirnrinde und der Anlage des Riechhirns. In späteren Entwicklungsphasen ist es auf wenige Gehirnregionen "spezialisiert" vor allem auf den Hippokampus und die Hirnrinde, im erwachsenen Gehirn wirkt es dann besonders im Hippokampus und im Kleinhirn.
Im Zellversuch konnten die Forscher auch zeigen, daß die Expression des Gens zu spontanen und massivem Wachstum der Nervenfortsätze führt. Hier könnte ein Ansatz liegen für die Entwicklung von Therapien, die die Reparatur zerstörter Nervenverbindungen - etwa durch Schlaganfall oder Rückenmarksverletzungen - ermöglichen.
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