Erste Gentherapie gegen Parkinson in New York begonnen

02.09.2003
London/New York (dpa) - US-Forscher haben mit der ersten Gentherapie gegen die Parkinsonsche Krankheit begonnen. Das berichtet das britische Medizin-Fachjournal «The Lancet» in seiner aktuellen Ausgabe vom Sonnabend (BD. 362, S. 712). Demnach haben Ärzte um Michael Kaplitt einem 55-jährigen Patienten bereits am 18. August im New York-Presbyterian Hospital die erste Infusion verabreicht. Über einen Katheter wurden dem ersten von zwölf Versuchspatienten in einer Flüssigkeit rund 3,5 Milliarden Viren ins Gehirn geleitet. Die Partikel dienen als «Genfähren». Sie bringen die Erbanlage für das Enzym Glutaminsäure-Decarboxylase (GAD) ins Gehirn. Die US-Ärzte hoffen, dass im Gehirn daraufhin vermehrt die Substanz Gamma-Amino- Buttersäure (GABA) entstehen wird. Sie soll jene fehlgeleiteten Nervenimpulse im Hirn lindern, welche die Parkinson-Patienten fortwährend unkontrolliert zittern oder krampfen lassen. Seit dem Eingriff seien keine Zeichen von Vergiftungen, Fieber oder anderen Störungen festgestellt worden. «Wenn es irgendeine virale Entzündung gegeben hätte, hätte sich schon ein Fieber gezeigt», sagte Kaplitt dem Fachblatt eine Woche nach dem Eingriff. Er kündigte eine umfassende neurologische Untersuchung seines Patienten einen Monat nach der Einleitung der Viren an. Die amerikanische Arzneimittelbehörde FDA hatte den Versuch im vergangenen Oktober genehmigt.

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Genetische Erkrankungen, die einst als unbehandelbar galten, stehen nun im Zentrum innovativer therapeutischer Ansätze. Die Forschung und Entwicklung von Gentherapien in Biotech und Pharma zielen darauf ab, defekte oder fehlende Gene direkt zu korrigieren oder zu ersetzen, um Krankheiten auf molekularer Ebene zu bekämpfen. Dieser revolutionäre Ansatz verspricht nicht nur die Behandlung von Symptomen, sondern die Beseitigung der Krankheitsursache selbst.

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