US-Pharmakonzerne machen gemeinsam Front gegen deutsche Gesundheitspolitik

29.08.2003
(dpa-AFX) - Zahlreiche in Deutschland vertretene ausländische Pharmakonzerne machen einem Pressebericht zufolge gemeinsam Front gegen die Pläne der deutschen Gesundheitspolitik. In einem Positionspapier, das dem "Handelsblatt" (Freitagausgabe) vorliegt, warnen die Konzerne vor den Folgen der neuen Kostendämpfungsrunde. Die absehbaren Belastungen durch das Gesundheitsreform-Konsens-Gesetz seien so gravierend, dass bereits kurzfristig negative Standort- und Investitionsentscheidungen folgen würden, warnen unter anderem die Deutschland-Töchter von Pfizer, GlaxoSmithKline, Amgen und MSD Sharpe & Dohme in ihrem gemeinsamen Papier. Betroffen wäre vor allem die Forschung. Die Kritiker sähen in dem Gesetzentwurf einen "Angriff auf Patenschutz und Preisfreiheit", berichtet die Zeitung. MSD, Eli Lilly und Pfizer hatten bereits in dieser Woche angekündigt, Forschungsprojekte in Deutschland auf Eis zu legen. MSD hatte seine Erweiterungsvorhaben rund um München gestoppt. Pfizer will Forschungskapazitäten von Freiburg nach Großbritannien verlegen. Dies könne 150 von 6.000 Jobs kosten, sagte eine Sprecherin dem "Handelsblatt". Auch Eli Lilly prüfe in Deutschland einen Investitionsstopp: Komme der vorgesehene Pillen-Zwangsrabatt, "müssen wir uns fragen, ob das noch der richtige Markt ist, in den wir investieren", sagte Deutschland-Chef Rolf Hoffmann.

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