GPC Biotech: Positive Studie zu Prostatakrebs-Medikament Satraplatin

04.06.2003

Das auf die Krebsforschung spezialisierte Biotechnologie-Unternehmen GPC Biotech macht eigenen Angaben nach Fortschritte bei der Entwicklung seines wichtigen Medikamentes Satraplatin. Die Aktie büßte allerdings am Dienstag knapp 7 Prozent auf 5,45 Euro ein.

Auf der ASCO-Konferenz (American Society of Clinical Oncology) in den USA seien klinische Daten präsentiert worden, wonach das Prostatakrebs-Mittel Satraplatin unter bestimmten Bedingungen die Zeit verlängert, in der die Krankheit nicht weiter voranschreitet, teilte die GPC Biotech AG am Dienstag in Martinsried mit. Satraplatin ist das in der Entwicklung am weitesten fortgeschrittene Medikament des im TecDAX notierten Unternehmens. Das Umsatzpotenzial beläuft sich früheren Angaben nach auf jährlich 150 Millionen Euro. Bei weiteren Indikationen könnte es deutlich höher sein.

Die Studie umfasste den Angaben nach 50 Patienten, die per Zufallsprinzip in zwei unterschiedliche Gruppen eingeteilt wurden. Eine Gruppe sei mit Satraplatin in Kombination mit dem Medikament Prednisone behandelt worden, die andere Gruppe nur mit Prednisone im Rahmen einer Ersttherapie bei Hormon-resistentem Prostatakrebs.

Prednisone ist den Angaben nach ein synthetisches Hormon, das häufig zur Behandlung von fortgeschrittenem Prostatakrebs eingesetzt wird. Die durchschnittliche Zeitspanne bis zum erneuten Fortschreiten der Krankheit betrug der Studie zufolge 5,2 Monate bei der Behandlung mit Satraplatin im Vergleich zu 2,5 Monaten in der Kontrollgruppe.

SATRAPLATIN-ENTWICKLUNG IM PLAN

GPC Biotech liege bei der Entwicklung von Satraplatin im Plan, sagte der für die Medikamentenentwicklung bei GPC zuständige Marcel Rozencweig. Die für die Zulassung des Präparates nötigen Phase-3-Studien sollen im dritten Quartal diesen Jahres beginnen.

Prostatakrebs sei in den USA die bei Männern am häufigsten auftretende Krebsart, hieß es weiter. Im laufenden Jahr wird demnach mit mehr als 220.000 neu diagnostizierten Fällen gerechnet. Schätzungen zufolge erkranke jeder sechste amerikanische Mann im Laufe seines Lebens an Prostatakrebs. Ungefähr 100.000 Patienten in Nordamerika, Europa und Japan litten an Hormon-resistentem Prostatakrebs./ari/she

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