Den Gedanken auf der Spur
„Normalerweise ist es schwierig, Gedanken zu untersuchen, denn sie entziehen sich der direkten Messung. Die Sprache spiegelt jedoch die mentalen Vorgänge wider, und so ermöglichen uns linguistische Analysen, die neuronale Grundlage von Gedanken zu erforschen“, erklärt die Neurowissenschaftlerin Johanna Derix.
Die Studie war nur unter der Mithilfe von Epilepsiepatienten möglich, bei denen zur präoperativen Diagnostik der Epilepsie über mehrere Tage die Aktivität in der Hirnrinde gemessen wurde. Zunächst mussten die Forscher jedoch feststellen, wo in einem Gespräch überhaupt die Grenzen einzelner Gedankeninhalte liegen. Die Wissenschaftler werteten die Gespräche mit linguistischen Methoden aus, zerlegten sie in Einheiten und unterschieden so Kategorien von Gedankeninhalten. Zu diesen Kategorien gehörte beispielsweise, ob sich Gedanken auf eine Erinnerung oder auf die Gegenwart bezogen. Die Forscher fanden für diese beiden Fälle klar unterscheidbare Muster in der Hirnaktivität.
Die Neurowissenschaftler aus Freiburg sehen in ihrem Forschungsansatz ein großes Potential, besser zu verstehen, wie Menschen Gedankeninhalte unter natürlichen Bedingungen ausdrücken und aufnehmen.
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